2012 besuchte ich Ägypten. In zwei Anläufen, da ich mein erstes Boarding wegen vorangegangener Zeitumstellung versäumte. Ein guter Einstieg. Mein Reisebüro war jedoch großartig, und ich erhielt eine zweite Chance. Doch was dann folgte, war unglaublich.

DAY1

Zuerst: Ja, ich habe es wirklich in das Flugzeug geschafft. Das Weckerkonzert heute um 4 Uhr war wundervoll. Auch der Taxifahrer war lobenswert ungesprächig, und schnell. Und wer läuft mir auf dem Weg zum CheckIn über den Weg? Niki Nazionale höchstpersönlich. Ein kurzes anerkennendes Nicken, da ich ja mit seiner ExFluglinie fliege, und fort ist er.

Der Flug dauert gefühlte 50 Minuten, da ich den Rest selig schlafe.

Sharm El Sheik. Eine deutsche Zweimeter Walküre, nebenberuflich TUI Verantwortliche, organisiertmeinen Transfer. Das Hotel ist nett und ich beeile mich zum Strand. Dort lerne ich in den ersten 10 Minuten den Grundwortschatz in Russisch. Auch zwei Italienerinnen sind anwesend, die mein italienisch auf das Äußerste fordern.

Ich antworte wortgewandt: Grazie.

Sie schauen mich beide verdutzt an und lassen von mir ab. Lui e stupido, oder so ähnlich.

Dann schnorchle ich mich ein. Zuerst in ungefährlichem 20 cm tiefen Wasser, später wird es einen Meter tief. Da mir von einem Wellness Urlaub abgeraten wurde, möchte ich mir zumindest hier eine Massage gönnen. Die erste Frage des Rezeptionisten “Do you want Man or Woman” lässt nichts Gutes ahnen. Ich bin im Zweifel, bestelle dann aber kurzfristig Woman.

Woman kommt dann auch und beginnt. Zuerst mit einer Frage. “Whats my name!”. Ein ägyptisches Rätsel? Dann begreife ich und antworte "Lex". "OK, Lex, do you want it soft medium or harrrrd." Plötzlich wird der Massageraum zu eng für uns beide. In dubio pro medio teile ich meiner Amazone mit. Sie beginnt wie versprochen, doch baut sie dann immer mehr ihren Frust an mir ab. Nach sieben Stunden sagt sie “Wake up, you want face too”. Nein, mein Gesicht brauche ich noch.

Es ist Dinner Zeit. Die Russen sind alle feinst gekleidet angetreten. Was die Natur nicht gegeben hat, wird durch Gucci Gabbana kompensiert. Ich fühle mich selten underdressed ... Aber die Hackordnung ist wiederhergestellt, als die deutschen Pensionisten erscheinen.

Die russischen Kinder dinieren herrschaftlich mit eigenem Laptop am Tisch, schon 4-Jährige werden durch Soft-action Filme auf ihre Zukunft in Russland vorbereitet. Die Engländer sind leicht an ihren einheitlichen Dinner-Fussballshirts und ihrer Hautfarbe zu erkennen. Und an ihrem nicht zu überhörenden Humor. Und natürlich sind da L’Italiani. Unverwechselbar.

Ach ja, W-lan gibt es für 10 USD. Per Stunde. Ginstig, würden meine jiddischen Freunde sagen. Ja, die gibt es hier auch. Mossad?

So, jetzt genieße ich noch den Abend mit dem der ägyptischen Version von Frank Sinatra. Ich habe Tränen in den Augen. Die Sonne?

DAY2

Gut gefrühstückt, vielleicht ein wenig zu viel, deshalb habe ich beim Schnorcheln etwas Auftrieb. Heute wage ich mich ein wenig weiter hinaus und werde dafür belohnt. Zwar ist die Unterwasserwelt nicht so wie auf den Malediven vor El Ninjo, aber trotzdem ist da Einiges zu sehen.

Das grosse Highlight war jedoch der Besuch in der Altstadt, sprich dem Bazar. Einen Bazar muss man nicht beschreiben, man muss ihn besiegen. Mein Budget für den heutigen Tag (ja, das brauche ich) beträgt 200 Euro, und ich schaffte es auch, knapp unter 500 Euro auszugeben. Sieg! Oder?

Ein Verkäufer, Islam mit Vornamen, ist der Champion unter den Verkäufern. Wenn er seine, wahrscheinlich nach ihm benannte, Religion nicht durch das Schwert, sondern durch Verkaufsgespräche verbreiten würde, gäbe es wahrscheinlich fast nur noch Muslime auf der Welt. Ich spiele brav mit, es muss in Verkaufsgespråchen ja auch den Kunden geben, und erstehe einige Gürtel, Lederwaren und sonstige Artikel, die ich sicher jeden Tag ab heute brauchen werde.

Da ich von geschätzten 100 Leuten pro Tag gefragt werde, woher ich komme, habe ich mir ein Spiel ausgedacht. Heute zum Beispiel bin ich neben Österreicher auch Italiener, Portugiese, Russe und Franzose. Inklusive dazu passendem Englisch mit Akzent. Es ist herrlich, einmal emotional wie die Iatliener, neureich und arrogant wie die Russen oder chauvinistisch wie die Franzosen zu sein. Es lebe das Vorurteil! Morgen werde ich den Schweden und den Argentinier ausprobieren. Ich bin jedenfalls überrascht, wie gut ich schon Russisch spreche.

Auch der anschliessende Kamelritt hatt es in sich. Da mein Kameltreiber Mohammed heißt, kann ich mir himmlischer Hilfe sicher sein. Mein professioneller Abstieg veranlasst Mohammed zu der schmeichelhaften Frage, wie oft ich den schon auf Kamelen geritten sei. Gute Frage, Mohammed.

Am Abend läuft alles wie immer, wenn es nicht den ukrainischen Boxer gegeben hätte. Aber dazu morgen mehr.

DAY3

Wecker sind auch nur Menschen, und deswegen weckt mich mein Handy heute um 4:50. Niemand weiß warum, vielleicht ein wenig schlechtes Gewissen wegen dem verpassten Flug?

Meine Grossmutter sagte immer, man sollte immer das Beste aus der Situation machen. Meine Fantasie reicht um diese Tageszeit nicht aus, um ihre Weisheit zu würdigen. Im Fernsehen laufen nur arabische Sender: Al Jazeera, Al Kaida, also nichts, was mich die Zeit vergessen machen will. Aber ich habe ja noch meine Star Wars DVD. Darth Vader am morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Sagt man.

Endlich lebt auch das Hotel und ich beschließe, meine Massage schon am Morgen zu ertragen. Als ich das Spa-Center betrete, erspäht mich meine Masseurin sofort: Lexxxx! Ich erschaudere. Diesmal will sie sich besondere Mühe geben, ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und schlägt ein “Hot-Stones Treatment” vor. Was bleibt mir anderes übrig.

Sie beginnt verhalten, steigert ihre Leidenschaft dann aber minütlich. Schliesslich kniet sie über mir und ich bete, dass sie ihren Halt nicht verliert. Dann kommen die angedrohten Hot stones zur Anwendung. Sie sind nur ein ganz wenig zu heiss und hinterlassen überraschenderweise nur wenige kleine Brandblasen. Doch dann folgt das Furioso. Unaufgefordert trägt sie ein “special oil” auf. Ich will mich wehren, doch sie schmettert meinen Versuch ab: “It good for you”.

Ich überstehe die letzte Ölung und auch meine extreme Hautreizung wird sich in den nächsten Wochen zurückbilden. Ich bin mir sicher. Um 40 Jahre gealtert verlasse ich das Center und eine deutsche Pensionistin lächelt mir mit kokettem Blick zu.

Jetzt noch kurz zu jenem Vorfall von letztem Abend. Das Abendessen ist im vollen Gange, als ein Mann erscheint. Zwei Dinge fallen sofort auf. Erstens seine Kleidung, Spaghetti-T-Shirt und kurzes knappes Sporthöschen. Ma(n) zeigt wieder Haut. Zweitens, seine Physionomie: 2 Meter groß, wildes Gesicht, so nach dem Motto “And in the red-corner, weighing 310 Pounds…”. Da in den Restaurants genaue Kleidervorschriften ebensolche Erscheinungen regeln, war ich gespannt.

Auftritt von Ahmed, zierlich klein, aber mit der tödlichen Waffe des Dauerlächelns ausgestattet. Nach 12 langen Runden intensiver Verhandlungen ist Andrej, ich nenne ihn jetzt einfach so, schwer angezählt und geht KO. Adrett gekleidet erscheint er nach 10 Minuten wieder und wirft Ahmed einen scheuen unterwürfigen Blick zu.

Was ich an diesem Abend noch gelernt habe, ist, daß es schwierig ist, mit Engländern gemeinsam einen Raum zu verlassen: After you, Sir. No, after YOU, Sir. No, please, Sir. I insist …

Zurück ins Heute. Nach der Massage finde ich den Weg in mein Zimmer, und was wartet da auf mich? (Siehe auch zentrales Foto im Kreis Day2). Wie war dieses Gebilde zu deuten? Entweder A: Verwenden Sie doch bevorzugt jene Stellung beim heutigen Coitus? Oder B: Keine Ahnung, oder C: Nimm mich, Deine Fatimah vom House-keeping. Hmmmm, jedenfalls war ich heute beim Verlassen meines Zimmers etwas vorsichtiger als sonst.

Stichwort Zimmer: Mein Zimmer ist großzügig gestaltet, und obwohl man über das Bett hechten muss, um zum Kasten zu gelangen, würde in Wien am Brunnenmarkt leicht eine 12-köpfige Familie darin leben können. Meine Zimmernachbarn sind Schweizer, so Anfang 60 von der Sorte “etwas fülliger und mit dieser typischen Schweizer Freundlichkeit gesegnet”. Sie tragenT-Shirts mit dem Slogan “Schweizer do it better” und “verlauten” brav ihr Gruezi am Morgen zu Mittag und am Abend. Aber ihre Ehe dürfte, den interessanten nächtlichen Geräuschen nach, trotzdem gut funktionieren.

Dann gehe ich der chinesischen Mauer entlang hinunter zum Strand. Heute dauert es noch länger als sonst. Versöhnlich wirkt nur das Winken meiner beiden Italienerinnen. “Ciao Bello”. Meinen die etwa mich?

Heute bin ich natürlich dem Vorschlag eines Animateurs gefolgt und etwas weiter “nach links” hinausgeschnorchelt. Den Teil mit der Strömung hatte ich überhört, aber Israel ist um diese Jahreszeit auch sehr schön.

Wie man dem heutigen Bild entnehmen kann, gibt es im Hotel auch eine “Clinic”. Die werde ich morgen besuchen, und herausfinden, was die Ärzte dort für mich tun können. Ich befürchte Schlimmes.

DAY4

Heute habe ich die Clinic besucht. Ein netter Arzt fragte mich, wie auch anders, woher ich komme. Ich gebe überzeugend den Österreicher. Darauf springt er mich an und erzählt mir, dass er in Wien studiert hat. Was er studiert hat, will er mir nicht verraten. Jedenfalls beschliesse ich am Samstag eine Ohrenspülung zu buchen. Da kann ja wohl nicht viel schiefgehen. Oder?

Neben der Tierwelt im Wasser kann ich heute auch an der Tierwelt zu Land teilhaben. Schaben sind interessante Tiere, so archaisch und elegant zugleich, wenn sie nicht gerade unter dem eigenen Bett Schutz suchen. Der Rezeptionist scheint peinlich betreten und sichert mir zu: "We take care of it." Ich setzte mich an die Bar, um meine Fantasie nicht zu sehr anzuregen. Jedenfalls verbringe ich die Nacht alleine. Wie langweilig.

Die Engländer sind, wie überall auf der Stränden der Welt, leicht zu erkennen: Man suche nur nach krebsrot gefärbten Individuen, die bei der schlimmsten Hitze auch noch Alkohol trinken. Aber es gibt optisch heute eine zusätzliche nette Überraschung. Ich darf einem russischen Tennis pin-up beim Training zusehen. Da möchte man auch wieder. Aber es ist einfach zu heiss.

Wenn wir schon bei den Russen sind: Auch die russische Familie mit dem Laptop-Kind habe ich wiedergesehen. Jemand dürfte ihnen wohl mitgeteilt haben, wie unpassend ihr “Laptop beim Abendessen” sei. Jedenfalls sind sie einsichtig. Jetzt laufen im Laptop kindergerechtere Filme.

Beim Abendessen stimmt etwas nicht. Mir kommt vor, als ob das Besteck kleiner geworden ist. Einbildung? Dieser Trick zieht bei mir aber nicht und ich nehme mir heute Extra-Portionen, ganz ohne schlechtes Gewissen.

Ein bisschen Abenteuer muss es auch sein, also esse ich Dateln und andere Früchte. Ich möchte die ägyptische Version von Montezuma’s Rache unbedingt erleben. Ich finde, so etwas gehört zu einem Abenteuerurlaub unbedingt dazu. Phonetisch übersetzt bedeutet Darmverstimmung auf ägyptisch bekannterweise Harun-Al-Ra-schid. Nur Leute mit Fantasie und die, die bereits solche Unpässlichkeiten erlebt haben, können diesen Witz verstehen. Ich nehme an, dass die Hotelbauer genau diese Situation vor Augen hatten, als sie genau gegenüber des Toilettensitzes einen raumfüllenden Spiegel positionierten.

Aus diesem Grund habe ich genug Toilettenliteratur mitgenommen; Plato soll bei solchen Beschwerden sehr helfen.

Schweden bringen es nicht. Jedenfalls war die Rolle des Schweden langweilig, und ausserdem sprechen mich sowieso alle nur noch Italienisch an. Also gut, Italiener eben.

Cazzo … Generell kommt mir vor, dass die Italiener sich hier heimlich vermehren, wie sie dass auch immer machen. Das Mittagessen war heute schon einer Familienszene aus “Der Pate” nachempfunden. Kinder, Frauen, Männer, Lachen, Bruderküsse, alles war sehr gut für die anderen Urlaubsgäste nachgestellt.

Morgen gebe ich meinen letzten Auftritt, ein wenig Heimweh habe ich schon. Die Wiener Kultur mit McDonalds, Starbucks und Marriott geht mir echt ab.

DAY5

Nach meinem zweiten “Bug-Incident” wird mir ein neues Zimmer zugewiesen. In der Diaspora. Aber mein stündlicher Spaziergang zum Frühstück ist mir sehr willkommen. Von meinen neuen Nachbarn, Franzosen, trennt mich eine dünne, verschlossene(!?) Tür, und so darf ich ungefiltert an ihrem sozialen Leben teilhaben. Der Mann ist ein Geniesser langer Monologe und die Dame spricht offenkundlich beide französischen Sprachen fliessend.

Am gestrigen Abend kam ich mit anderen Mitgefangenen ins Gespräch, so unter anderem mit einer Mutter und ihrer 25-jährigen Tochter. Sie sind Briten und haben den typisch britischen Namen Fanucci. Trinkfest waren die beiden, obwohl ich mich mit Pineapple-juice vornehm britisch zurückhielt. Aber geschätzte 20 Cocktails in 2 Stunden taten das ihrige, und so war es ein Leichtes, die beiden unter den Tisch zu trinken.

Kaum im Zimmer angekommen, fiel der Strom in der gesamten Anlage aus. Romantisch. Leider hatte ich nur noch die Struktur des alten Zimmers im Kopf, aber ich schaffte alles ohne grösseren Verletzungen.

Wie kann man einen Morgen besser beginnen, als … mit einer Nebenhöhlenentzündung. Ich schrecke kurz vom Spiegel zurück, denn dieses Wesen dort hat keine Ähnlichkeit mehr mit mir. Quasimodo hätte resignierend das Feld geräumt. Es kann schliesslich nur Einen geben. Jedenfalls finde ich heute morgen viel Zeit, mich im Spiegel zu betrachten. Für 90 schaue ich eigentlich gut erhalten aus.Ein paar kalte Umschläge später bin ich wieder fast menschlich. Da heute mein letzter Sonnentag ist, werde ich die Zähne zusammenbeissen und hoffen, nicht als Touristenattraktion zu enden.

Ich habe ja heute vor, die Clinic aus anderen Gründen zu besuchen, aber ich nutze die Gelegenheit, um ein lokales Antidepressivum auszuprobieren. Ich überlege auch, die “lokale Anästhesie” zum Spezialpreis von nur 25 Dollar zu nehmen, oder die Urinanalyse um nur 15 Dollar. Ein ganz Neues Shopping-Gefühl macht sich breit. Mal sehen, was in meinen Warenkorb passt.

Zu Mittag kann ich die Essgewohnheiten der lokalen Spezies beobachten. Diese ägyptische Familie, 8 köpfig, Nannies (Nebenfrauen?) inkludiert, setzen alle physiologischen Gesetze außer Kraft. Ich schätze das Gewicht der Familie, zusammen mit dem was sie essen, ungefåhr auf das der Titanic. Bevor sie sank. Ich habe keine Ahnung, wohin diese Menschen das Essen befördern, aber anatomisch ist das nicht mehr erklärbar. Da ihnen Essen aber offensichtlich Spass macht, versuche ich es ihnen nachzumachen.

Danach ein kurzer Zwischenaufenthalt auf meinem Zimmer. Schön langsam entwickelt sich diese Kunst zur Obsession (siehe Pic). Woody Allen hätte seinen nächsten Filmstoff gefunden. Soooo gut bin ich aber nicht, wie hier dargestellt.

Am Strand ist alles beim Alten. Ich liege genau zwischen den russischen und den italienischen Ghettos. Welch’ wohltuende Geräuschkulisse, nur unterbrochen von den ägyptischen A(ni)mateuren. Das Wasser kühlt meine Nebenhöhlen, also bleibe ich heute etwas länger in Israel. Am Riff treffe ich auf einen riesigen Seehecht, so ein etwa 1,5 Meter Exemplar. Nachdem wir beiden Schönen uns ein paar Minuten aktiv ignoriert haben, schwimmt er pflichtbewusst zum nächsten Touristen weiter. Und mich zieht es an den Strand. Auch Quallen lerne ich persönlich kennen und schätzen; ein nachhaltiges Erlebnis, und ich beginne zu verstehen, warum man im Wasser besser einen Ganzkörperschutz tragen sollte.

Heute werde ich meinen letzten Abend feiern, vielleicht mit meinen italienisch/ britischen Freunden oder auch mit den Russen. Wenn sie mich am Leben lassen.

DAY6

Ja, alles Schöne hat sein Ende. Also auch meine Vorfreude auf Wien. Es ist kalt hier, die Freundlichkeit ist aus den Gesichtern der Menschen verflogen und die Stimme im Lautsprecher rollt das RRRRR nicht mehr. Der Alltag hat mich wieder. Da kann auch das Blendamed-Lächeln der blonden, blauäugigen Stewardess mit ihrem Waschmittel Charme nichts mehr retten.

Heute, vor meinem Abflug, habe ich übrigens en passant noch ein Mysterium der Menschheit gelüftet. Warum sterben Engländer eigentlichnicht an ihrem Sonnenbrand? Es ist einfache Chemie, die das Rätsel löst. Der Restalkohol vom Vorabend erzeugt einen dünnen Gasfilm über der Haut und lässt nur wenig Sonne durch. So einfach. Nur ein wenig explosiv erscheint mir das Ganze. After you Sir, no I insist. R.I.P.

Da es mein letzter Bericht ist, habe ich mir erlaubt, noch ein paar Bilder zusammenzustellen, und sie mit Kommentaren zu versehen. So entsteht ein besseres Gefühl dafür, von welchen Menschen und Gegenden ich in meinem Urlaub umstellt war.

BILD1: Für alle die lesen können, der A(ni)mateur mit seiner besten Animation. Raumfüllend, Mind-crushing. Er kann übrigens auch singen.

BILD2: Islam, der Verbreiter seines Glaubens in aller Pracht. Wenn er wienerisch könnte, würde sein Motto lauten: Nur Cash is fesch. Da er aber eine Freundin in Wien hat, wird er mich(sie?) bald besuchen kommen. Ich habe bereits meine Kreditkarten sperren lassen. Rein aus Vorsicht.

BILD3: Das ist Asterix, nach seiner Pensionierung und ohne Zaubertrank. Aber gesponsort durch Nike. Ein Aufstieg …

BILD4: Don Vito Gucci, der “Capo di Capi” unter den Italienern. Sitzt immer ein wenig abseits, liest den tagesaktuellen Corriere Della Sera (eingeflogen!?) und hält zwischen 12:00 und 13:00 jeden Tag Audienzen. Flehende Mütter, Bittsteller, einfach grandios.

BILD5: Die berüchtigte Steilküste mit dem berühmten “Suicide-tower”. Nur 15 Euro. Für Selbstmörder etwas günstiger.

BILD6: Deutsche Urlauber. Diszipliniert wie immer. Schaffe, schaffe, Fett abbaue!

BILD7: DIE geologische Sensation! Ein Ausläufer der Schweizer Alpen. Einzigartig in seiner Form und Figur. Neigt jedoch zur Instabilität, wenn das Personal nicht gleich zur Verfügung steht.

BILD8: Ein in Länge und Breite massstabsgetreuer Nachbau der chinesischen Mauer. Und der einzige Weg zum Strand.

So, das war es aus Sharm-El-Sheik. Ich hoffe, es hat Euch genau so gut gefallen wie mir. Man möge mir verzeihen, wenn manche Schilderungen ein wenig subjektiv waren, aber Allah wird sich meiner erbarmen. Gibt es dafür nicht Jungfrauen. Irgendwann?

Jetzt genug der Kulturstudien fremder Völker, ich sehne mich nun wieder nach der Kärnterstrasse, wo ich, erraten, bald genau dieselben Russen und Italiener wiedersehen werde. Ci vediamo, Amici und до свидания!

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