kam der erste Weihnachtsstreit... ,oder wie Oma es immer wieder schaffte, die stillsten Tage des Jahres in eine Zeit des Schreckens zu verwandeln.

Es war einmal vor langer Zeit eine glückliche Großfamilie in der sich alle auf die bevorstehenden Feiertage freuten. Alle? Nein, nicht alle, denn Oma verwandelte sich in dieser Zeit zum Grinch.

Sie begann schon rechtzeitig zu Allerheiligen auf die schlimmste Zeit des Jahres hinzuweisen, denn die wurde ja vor fast 15 Jahren Witwe.

Sie begann schon zu Beginn des Advents sich darüber zu beschweren, dass auch die anderen Großeltern anwesend sein werden und man sie ja nur anstandshalber einlud.

Die regelmäßigen Besuche (2-3 mal die Woche) und Einladungen waren immer noch zu wenig. Die verrichteten Arbeiten wurden nicht sofort in der Sekunde getätigt. Die Familie verstand sich leider auch nicht auf die "hellseherische Teleportation", und so wurden Oma die Wünsche nicht von den Augen abgelesen. Denn sie wollte der Familie ja nicht "zur Last" fallen und ihre Wünsche äußern.

Alles, was die Familie vorschlug wurde mit rollenden Augen, spitzen Bemerkungen, wild artikulierenden Gesten und theatralischen Weinanfällen beantwortet. Die Familie versuchte aufgrund des Alters - fast 80 -Verständnis und Gleichmut walten zu lassen. Doch anscheindend machte dies den Grinch noch aktiver und sie mutierte zum Energievampier. Es war, als ob eine negative Energiewolke aus Boshaftigkeit, Vorwürfen, unbegründetem Schmerz und Selbstmitleid sie umhüllte, die einem in ihrer Nähe die Luft zum Atmen nahm.

Die Jahre vergingen und die Kinder und Enkelkinder litten immer mehr unter dieser Situation. Alle Gespräche, Vorschläge und Hilfestellungen endeten in Vorhaltungen, Streit und Beleidigungen. Die Realität und ihre Einbildung verschwammen immer ofter. Der Sohn konnte doch nicht seine Familie und Arbeit aufgeben und zu Oma ziehen, damit ihre Welt wieder in Ordnung war.

In einem Märchen kommt in diesem Moment die gute Fee mit ihrem Zauberstab und werwandelt den Grinch wieder in die liebe alte Oma. In der Realität ist dies leider nicht möglich.

Ist es ein Vorzeichen von Senilität/Demenz oder eine schlimme Altersdepression? Arztbesuche werden von ihr kategorisch abgeleht, um dies vielleicht abzuklären.

Wie kann man helfen, ohne sein eigenes Leben aufzugeben?

Wie viel muss oder soll man sich gefallen lassen? Wo sind die Grenzen? Hat man nicht auch als Kind ein Recht auf ein sein eigenes Leben? Wie konntert man diesen ewigen Vorwürfen?

Letzten Endes kann man einem Menschen nur helfen, wenn er sich auch helfen lassen will. Wie kann man seiner "Obsorgepflicht" der eigenen Mutter gegenüber nachkommen?

Ab wann verwandelt sich Fürsorge in eine unerträgliche Bürde, der man aufgrund seiner Veranwortung trotzdem nachkommen muss?

Wie gesagt, im Märchen kommt die gute Fee.....

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

irmi

irmi bewertete diesen Eintrag 25.11.2016 16:21:09

zeit im blick

zeit im blick bewertete diesen Eintrag 25.11.2016 13:23:02

Hansjuergen Gaugl

Hansjuergen Gaugl bewertete diesen Eintrag 25.11.2016 12:36:34

5 Kommentare

Mehr von Lillybella