Die Arbeitswelten verändern sich schneller als je zuvor. Unternehmen fragmentieren sich immer mehr, dass es schwer fällt zu bestimmen, was ein Mitarbeiter ist. Neben dem festen Angestellten gibt es noch den Consultant, oder der Projektmitarbeiter die als Freelancer kurzfristige Projekte abwickeln und mitunter verstreut auf dem Globus zuarbeiten. Für Führungskräfte stellt sich immer mehr die Frage: Wie schaffe ich es, trotzdem ein Team zu bilden und die entstehenden Wolken produktiv zu machen? Die Gefahr angesichts Teleworking ist groß, dass sich Arbeiten zur „Isolationshaft“ entwickelt. Es geht darum, ein physisches Minimum zu finden, wo Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen zusammenkommen, um sich auszutauschen.
Wer sind Digital Natives?
Es handelt sich um jene High Potentials, die heute um die 30 Jahre alt sind und grundsätzlich anders agieren und denken als ältere Mitarbeiter im Unternehmen. Diese Generation unterscheidet sich deutlich von jener, der ich selbst angehöre. Ich bin 1969 geboren, in die Internet–Welt hineingewachsen. Meine meiste Korrespondenz läuft über e-mail - asynchrone Kommunikation bin ich gewöhnt. Digital Natives hingegen verhalten sich genau entgegengesetzt. 70 % der Kommunikation läuft über Chat – diese Generation, obwohl hier nur 10-15 Jahren dazwischen liegen, ist nicht daran gewöhnt, zu warten. Sie sind durch die Verfügbarkeit von Information, Wissen und Kommunikation geprägt. Gibt es etwas abzuklären, genügt eine Knopfdruck auf dem Handy und im Nu kann alles über die sozialen Netzwerke eruiert werden.
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Herausforderung für Führungskräfte
Eine Generation von Digital Natives, Internet Individualisten zu führen, ist demnach die große Herausforderung der Zukunft in einer Gesellschaft, in der immer und überall gearbeitet werden kann. Diese Generation ist jedoch auch gefährdet. Ständiger Gebrauch von moderner IT, kann Digitale Demenz hervorrufen. Koreanische Ärzte verwenden diesen Begriff seit 2007, um ein Syndrom zu beschreiben, das sie bei Menschen im Alter ab Ende 20, Anfang 30 beobachten haben. Störungen von Merkfähigkeit und Konzentration, Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Motivationslosigkeit bei übermäßiger Verwendung von Computer und Internet.
Studien belegen, dass digitale Medien unser Gedächtnis beeinträchtigen. Das Gehirn arbeitet nicht in der gleiche Weise präzise wie beim Umgang mit der realen Welt. Das beeinträchtigt langfristig die Gehirnbildung, so dass Symptome einer Demenz verfrüht eintreten können. In Deutschland gibt es bereits 500.000 Internet- und Computersüchtige, weitere 500.000 sind gefährdet.
Wer Informationen googelt, speichert die Erkenntnisse mit geringer Wahrscheinlichkeit. Wer hingegen eine Information von einem Menschen erhält, die dieser gut argumentieren oder bildhaft versehen erklären kann, behält diese mit großer Wahrscheinlichkeit besser als übers Internet. Die ´Entpersonalisierung` beim Informationsaustausch oder beim E-Learning hat negative Folgen. Wir müssen uns klar machen, Lernen funktioniert v.a. wenn eine gute Beziehung zwischen Lernendem und Lehrendem vorhanden ist, ein Vertrauensverhältnis und eine gegenseitige Wertschätzung. Dies gilt auch bei Führungskräfte und Mitarbeitern – die globalisierten, digital Natives müssten durch eine ´Rebounding` wieder in einen menschlichen Austausch gebracht werden, damit sie nicht digital vereinsamen.
Wie kann man vorbeugen?
Die E-Mail hat die Kommunikation revolutioniert. Schnell und kostengünstig lassen sich auf diesem Weg Nachrichten austauschen.Experten gehen davon aus, dass weltweit 2,8 Millionen E-Mails pro Sekunde verschickt werden. Das beliebte Kommunikationsmittel gibt heute quasi den Arbeitsrhythmus vor. Alle paar Minuten trudeln neue Nachrichten ein, die Mitarbeiter können mit der Taktfrequenz kaum noch Schritt halten. Reflexartig werden Postfächer im Minutentakt überprüft, jede aufpoppende neue Mail zumindest aus dem Augenwinkel überflogen. Die ständigen Unterbrechungen führen zu Konzentrationsproblemen und wirken sich auf die Produktivität aus.
Der frühere französische Finanzminister und Chef des IT-Service-Unternehmens Atos, Thierry Breton, schlägt nun einen radikalen Weg ein, um die Zahl der E-Mails zu verringern. Er rief ein Verbot für unternehmensinterne Mails aus. Binnen 18 Monaten sollen die Mitarbeiter statt per E-Mail, nur noch mittels Instant Messaging und einer Facebook- und Twitter-ähnlichen Plattform kommunizieren.
Von den 200 Mails, die jeder Atos-Mitarbeiter täglich bekomme, seien nur zehn Prozent auch nutzbringend, begründet Breton seine Entscheidung. „E-Mail ist kein geeignetes Kommunikationsmittel mehr“, so der Atos-Chef gegenüber dem britischen „The Telegraph“. „Es ist nicht normal, dass einige unserer Kollegen stundenlang am Abend ihre E-Mails abarbeiten.“ Zwischen fünf bis 20 Stunden pro Woche würden allein für die E-Mail-Bearbeitung benötigt. Wer durch eine aufblinkende E-Mail in seiner Konzentration gestört werde, brauche zudem im Durchschnitt 64 Sekunden, bis er seine Tätigkeit fortführen könne.
Wir sollte uns einen anderen Umgang mit den Medien aneignen. Handyfreie und laptopfreie Zeiten in den Alltag einplanen. Nicht jede Nachricht muss innerhalb von zwei Minuten beantwortet werden. Handy aus dem Schlafzimmer – einen eigenen Schlafzimmerwecker besorgen! Sprechstunden einführen um konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.
pixabay/TheDigitalArtist