Psychischer Stress schädigt das Herz

Ein Herzinfarkt ist sowohl ein ernsthaftes medizinisches Problem als auch eine starke seelische Belastung. Mündet dieser seelische Stress etwa in einer Depression, kann diese das Herz-Kreislauf-System noch weiter schädigen. Ein Herzpatient mit Depression hat ein doppelt so hohes Risiko, innerhalb der nächsten Jahre zu sterben, als ein Herzpatient ohne Depression.

Eine Depression lähmt einerseits die Antriebskraft und führt dazu, dass Betroffene sich zurückziehen und Vorsorgemaßnahmen vernachlässigen. Sie gehen nicht mehr zum Herzsport, ernähren sich ungesund oder versäumen es, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen. Eine ausgewachsene Depression ist auch ein schwerer chronischer Stresszustand für den Körper. Dies führt dazu, dass sowohl der Herzrhythmus als auch die Durchblutung gestört werden und entzündliche Prozesse in den Gefäßwänden ausgelöst werden.

Auch Stress kann einen Herzinfarkt auslösen

Psychischer Stress verstärkt die Ausschüttung so genannter Adhäsionsmoleküle und Interleukine. Diese Botenstoffe fördern wiederum die Anheftung (Adhäsion) von Immunzellen an die Innenwand von Blutgefäßen. Die Folge: Ablagerungen verengen die Gefäße – es kommt zur Arteriosklerose. Psychischer Stress wirkt somit direkt auf unsere Blutgefäße. Werden die Gefäße so weit verengt, dass der Blutfluss gestoppt wird, können Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein.

Depression: Folge als auch Teilursache der Herzkrankheit

Eine bestehende Depression stell ein großes Risiko dar später an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Es ist also abzuklären, ob die Depression womöglich schon vor der Herzerkrankung bestand. Welche lebensgeschichtliche Ereignisse können nach dem Infarkt zur Entwicklung einer Depression führen? Emotionale belastende Kindheits- und Jugenderlebnisse gehen oft auch noch 30-40 Jahre später mit einem erhöhten Infarktrisiko einher, weil Betroffene diese Vorkommnisse durch „kompensatorische Mechanismen“ wie Suchtverhalten, ungesundes Essen und Stabilisierung durch übermäßiges exzessives Arbeiten auszugleichen versuchen.

Wenn dann ein so zentrales und hochemotinal besetztes Organ wie das Herz nicht mehr richtig funktioniert, bricht die Abwehr zusammen, und ein Gefühl von „Ich kann nichts mehr, ich bin  nichts mehr wert“ tritt zutage. Dann kommt heraus, was immer in Schach gehalten wurde: die Depression.

Wovon würden depressive HerzpatientInnen profitieren?

Sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört und empathisch ist. Der sie dabei unterstützt, sich in der Familie und im Beruf mehr abzugrenzen, sich Freiräume zu schaffen, über Sorgen zu sprechen.

Schwedische Psychokardiologen haben gruppenpsychotherapeutische Konzepte für HerzpatientInnen erprobt und erzielten damit gute Erfolge. Man kann mit einer Kombination aus psychotherapeutischen Ansatz, Körpertherapie und Medikation heute schon sehr viel erreichen. Es hat sich in einem Projekt SPIRR-CAD wo sich zehn deutsche Kliniken zu einem Forschungsprojekt zusammenschlossen haben herausgestellt, dass bei HerzpatientInnen generell die Gruppentherapie viel besser wirkt als Einzeltherapie. Die Gruppe ist ein gutes Übungsfeld für den Ausdruck und die Regulation von Emotionen und die Gestaltung von Beziehungen, womit Herzpatienten ja häufig Schwierigkeiten haben.

Behandlung von Depressionen auch in Gruppentherapie am Institut salvia und Institut ibos  www.origo.at

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Herbert Erregger

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Silvia Jelincic

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lebe.lache.liebe.

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fischundfleisch

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