Wenn die Pfunde nicht so schnell verschwinden, wie sie sollten, dann könnten Mikroben dafür verantwortlich sein. Mediziner der Universität Hohenheim untersuchen, wie die Darmflora das Gewicht beeinflusst.
Manche Menschen können sich noch so sehr bemühen, ein paar Pfunde zu verlieren. Sie halten sich strikt an die vorgeschriebene Diät und bewegen sich ausreichend. Doch im Vergleich zu anderen Über- gewichtigen tut sich auf der Waage nichts oder fast nichts.
Bakterienkonstellation bei Gewichtsreduktion beteiligt
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Am Institut für Ernährungsmedizin der Uni Stuttgart werden Adipöse beim Abnehmen wissenschaftlich begleitet – 20 bis 30 Kilogramm können dabei abgenommen werden. Ob das klappt, hängt auch von den Bakterien im Darm der Menschen ab. Es zeigt sich immer deutlicher, dass eine bestimmte Bakterienkonstellation für den Erfolg der Diät mitverantwortlich ist. Man kennt aber noch nicht alle Bakterien, die am der Gewichtsreduktion beteiligt sind. Mehr als 1000 Bakterienarten sind an der Verdauung im Dickdarm beteiligt, anderthalb Kilogramm wiegen diese Darmbakterien. Sie unterstützen jedoch nicht nur die Verdauung der Nahrung, sie beeinflussen zudem den gesamten Stoffwechsel und spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem.
3 Darmtypen
Bereits vor vier Jahren hatten Wissenschaftler internationaler Forschergruppen berichtet, dass sich die Menschen nach drei Darmtypen einordnen lassen: Die Gruppen unterscheiden sich unter anderem darin, wie erfolgreich sie Energie aus der Nahrung gewinnen können. So gibt es verschiedene Bakterien, die schwer verdaubare Kohlenhydrate knacken können – es wird also mehr Energie gewonnen, die in den Körperzellen als Fett gespeichert wird. So wird die Zahl dieser Bakterien beispielsweise auch bei Normalgewichtigen erhöht, wenn sie übermäßig viel essen – eine Art Teufelskreis ergibt sich da- mit für Übergewichtige: Je mehr sie essen, desto besser wird dieses auch noch verwertet – sie neh- men unaufhaltsam zu. Für etwa zehn Prozent der Energieaufnahme sind die im Darm angesiedelten Bakterienstämme verantwortlich.
Antibiotika stört Darmflora
Die Darmflora entwickelt sich vor allem während des ersten Lebensjahres. Dabei spielen Gene, die Umwelt und die Ernährung eine Rolle. Studien haben ergeben, dass die häufige Gabe von Antibiotika bei Kleinkindern die Darmflora stört und diese Kinder später dann zum Dickwerden neigen. Doch auch bei Erwachsenen spielen die Medikamente noch eine Rolle: Antibiotika können das Mikrobiom im Darm teilweise über Monate hinweg verändern.
Probiotische Kur zum Abnehmen?
Hier müsse man im Kleinen anfangen und Stück für Stück die Bakterien, ihre Anzahl, ihre Funktion und das Zusammenwirken mit anderen Bakterien analysieren – dann könnte vielleicht einmal eine probiotische Kur entwickelt werden, die beim Abnehmen hilft.