Fettpölster, schiefe Nasen oder schlaffe Brüste passen nicht in das perfekte Körperbild, das von Medien mittels Nachbearbeitung präsentiert wird. Unter dem Einfluss gezielten Marketings, einschlägiger Fernsehsendungen und hartnäckiger Technologiegläubigkeit sinkt die Hemmschwelle vor operativen Eingriffen: Laut ExpertInnen unterziehen sich rund 80.000 ÖsterreicherInnen pro Jahr einem kosmetisch-chirurgischem Eingriff. 90 Prozent davon sind Frauen - und diese werden immer jünger. Frauen jagen unerreichbaren Schönheitsidealen nach. Dahinter stecken oft ganz andere Sehnsüchte und Wünsche, die Operationen gar nicht erfüllen können. Was ist schön? Jeder glaubt es zu wissen, und dennoch hat sich die Vorstellung davon, was das Schöne sei, immer wieder verändert.
Mangelnde Schönheit wird zum persönlichen Versagen
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Körper als Schicksal wird heute nicht mehr hingenommen. Schönheit gilt als machbar, »mangelnde« Schönheit wird zum persönlichen Versagen. Der Druck auf die Jugendlichen nimmt zu, denn im Gegensatz zum Erwachsenen haben Jugendliche oft nichts anderes als ihren Körper zur Darstellung ihres sozialen Status und ihrer selbst. Sich mit der eigenen Körperidentität anzufreunden, ist in der Pubertät ohnehin schon schwierig genug, aber in einer Zeit, in der Körper zum Kultobjekt werden, wächst die Orientierungslosigkeit. Der Körper wird zur Dauerbaustelle, der Zwang zur Optimierung wächst, und ständige »Verbesserungen« sind political correct. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt und alles ist erlaubt.
Diäten & Co
Sehr viele Mädchen im Alter von 13 Jahren haben bereits eine Diät hinter sich. Durch die vorgegebenen Schönheitsideale (Werbung, Mode, Fitness) findet der Körper für Frauen und Mädchen enorme Beachtung während gleichzeitig das Gefühl für den eigenen Körper und seine Akzeptanz, die sensible Wahrnehmung der Körperempfindungen und -sensationen sowie -bedürfnisse, zunehmend schwinden.
Aber wer fragt nach den Folgen für Gesundheit und Seele? Immer mehr Jugendliche gehen zum Arzt, um sich verschönern zu lassen. Für das Selbstwertgefühl wird mittlerweile viel investiert. Und auch riskiert. Oft genug mit Unterstützung ehrgeiziger Eltern. Dort wo das Geld fehlt, wird versucht zumindest nicht zuviel an Gewicht zuzulegen, mittels selbstinduzierter Brechrituale, um sich dem Gegessenen wieder zu entledigen. Dies führt häufig unweigerlich in die Spirale der Essstörungen wie Bulimia Nervosa (Ess-Brechsucht) oder man isst nur noch restritiv wenig – dies führt in die Anorexia Nervosa (Magersucht).
Therapie von Essstörungen
Mehr als 200.000 Österreicherinnen leiden zumindest einmal im Laufe ihres Lebens an einer Ess-Störung. Je tiefgreifender die Einsicht, die bei den Betroffenen über das komplexe Zusammenwirken aller Faktoren bei der Entstehung der Essstörung erreicht werden kann, desto erfolgreicher wird langfristig eine Therapie von Mädchen und Frauen mit Essstörungen sein.
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(Fotocredit: madelineyoki/flickr.com)