Welternährungstag – und wir werden immer dicker.

Der Welternährungstag (auch Welthungertag genannt) fand gerade statt und soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit über eine Milliarde Menschen an Hunger leiden. Die Kehrseite der Medaille ist, dass in den Industriestaaten die Menschen immer dicker werden. In Österreich sind 42% der Erwachsenen übergewichtig. Davon sind 11% adipös. Auch die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen steigt. Auch darauf soll am Welternährungstag hingewiesen werden.

Mehr als 40% aller österreichischen Erwachsenen (3,2 Mio.) sind übergewichtig bzw. fettleibig. Etwa 800.000 leiden an starkem Übergewicht. Jedes vierte bis fünfte Kind ist zu dick. Mehr als 800.000 ­österreichische­ Kinder­­ leiden ­an­ chronischer­ Fettsucht.­ Die ­Häufigkeit­ von­ Übergewicht und­­ Adipositas­ ist in den letzten 5 Jahren um 25% gestiegen.

(Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2008)

Folgen des Bewegungsmangels bei Kindern und Jugendlichen

Unsere Kinder bewegen sich zu wenig. Laut einer Umfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus ­dem­ Jahre­ 2010­ erfüllen­ nur­ 20,4­% der österreichischen­ Schüler­ die­ Bewegungsempfehlung­ von täglich 60 Minuten. Die Folgen: So gelten mittlerweile 28% der Burschen und 25% der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren als übergewichtig, wenn nicht sogar fettleibig.

Betroffene sozial Benachteiligte

Übergewicht­ und­ Adipositas­ betreffen­ zudem­ am­ stärksten­ Menschen­ aus­ sozial­ benachteiligten­ ­Gruppen.­ Übergewicht­ kommt­ deutlich­ häufiger­an­ Wiener­ Hauptschulen­ als­ an­ den­ AHS­ vor.­­ Demnach­ ist zumindest im Osten Österreichs – der Region mit der höchsten Prävalenz an Übergewicht und ­Adipositas­ –­ jedes­ 4.­ Kind­ von­ Übergewicht und­ in­ niederen­ Bildungsschichten­ noch­ mehr ­betroffen.

Übergewicht ist Risikofaktor für:

  • Diabetes­ (85­%­aller­Diabetes-Typ-2-Fälle)
  • Bluthochdruck (45 % aller Fälle)
  • erhöhten­Cholesterinspiegel­(18­%­aller­Fälle)
  • koronare Herzkrankheit (35 % aller Fälle)
  • Schlaganfälle
  • Osteoarthritis

Langfristige Gewichtsreduktion

Der Erfolg einer langfristigen Gewichtsreduktion basiert auf drei – allgemein bekannten – Säulen, nämlich•­ Ernährungsumstellung,•­ körperlicher­ Aktivität ­und­•­ Auseinandersetzung­ mit­ seelischen­ Ursachen­ für­ Übergewicht­ mit­ Einbeziehung­ der­ Familie­ und­ Umgebung

Die Frage der Gewichtsreduktion ist für Frauen oft eine kosmetisch-ästhetische. Für Männer sind Myokardinfarkt­ oder­ Schlaganfall­ Anlass,­ sich­ mit­ dem­ Gewicht­ zu­ beschäftigen.

Wo kann man sich hinwenden

Eine­ erfolgreiche­ Behandlung­ ist ­nur­ in­ interdisziplinärer­ und­ intensiver­ Zusammenarbeit ­zwischen­ ÄrztInnen,­ PsychologInnen,­Ernährungsfachkraft,­ SporttherapeutInnen,­ etc.­ möglich.

Am­ Institut­ sowhat­ gibt­ es­ ein­ abgestimmtes­ Behandlungsprogramm­ aus­ Medizin,­ ­Psychotherapie­ und Psychoedukation. Infos unter www.sowhat.at. sowhat arbeitet mit DiätologInnen der ­Gebietskrankenkassen,­ der­ Inititative­ „rundum­ gsund“­ sowie­ Sport­ und­ Dachverbänden­ für­ ­Bewegungsprogramme­ zusammen­ und­ hat­ für­ Kinder-­ und­ Jugendliche­ ab­ 10­ Jahren­ ein­ eigenes­ ­multidisziplinäres­ Behandlungsprogramm.

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