Aus dem Archiv: Kurzgeschichte(n) #3 Gayle Rubin

Ich bin zu spät im Seminar. Es geht um Gayle Rubin und die politische Ökonomie von Geschlecht. Ich schnappe zuerst nur Wortfetzen auf, muss erst mal ankommen. Psychoanalyse, Ödipus, Lacan. Die Strukturen der Gesellschaft machen uns zu dem, wer wir sind. Das passiert durch unterschiedliche Mechanismen. Theorien können zu einem dieser Mechanismen werden. Die psychoanalytische Theorie der Weiblichkeit versteht die weibliche Entwicklung als eine, die auf Schmerzen und Erniedrigung aufgebaut ist. Sie geht davon aus, dass nicht alle die gleichen Rechte oder Aussichten haben. Indem die Psychoanalyse vorgibt, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu erklären, schreibt sie sie fest. Eine, die am Fenster sitzt, zeigt auf. Sie sagt, dass es doch kein Zufall sein kann, dass ihre Tochter lieber mit Barbies spielen will und ihr Sohn mit Autos. Dass sie das schon von klein auf wollten und dass Männer eben generell immer anders funktionieren würden als alle Frauen. Rubins Traum ist der einer geschlechtslosen Gesellschaft. In der stereotype Vorannahmen keinen Einfluss darauf haben, wer du bist und was von dir erwartet wird. Davon sind wir leider noch weit entfernt.

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