Vielen Dank, liebe rechte Hetzer, aber eure Hilfe brauchen wir nicht.

Seit den organisierten Sylvesterübergriffen durch nordafrikanische Banden in Köln, gibt es jede Menge Leute, die den Feministinnen erklären wollen, wie sie feministisch zu sein haben. Ja, schon seit Beginn der Flüchtlingsdebatte, tragen sich dem Feminismus zunehmend zweifelhafte Verbündete an. Soll die vierte Welle etwa eine braune Welle werden?

Ein Kommentar, in dem sich die Problematik sehr schön rauskristallisiert ist der von Birgit Kelle in den NRW. In dem Artikel stehen jede Menge schlaue und richtige Dinge, verpackt sind diese allerdings als Attacke auf die feministischen Medien. So werden die ungeheuerlichen Attacken von Köln sofort instrumentalisiert um die sexuelle Belästigung die in der #aufschrei Debatte offenkundig wurde zu marginalisieren. Der Feminismus hat sich gefälligst nur über braune Männer aufzuregen. Wenn er sich über Weiße aufregt, ist er nur überspannt. Toll, Danke Frau Kelle für diese hilfreichen Äusserungen.

Addressat von Kelle's Kritik sollten keineswegs feministische Medien sein (die eh sehr schnell (teilweise zu schnell) über den Fall berichtet haben und sehr wohl (wie könnten sie auch anders) empört sind und die Verfolgung der Täter fordern, sondern etwa die Polizei, die die Nacht zunächst als ruhig bezeichnet hat und deren Hundertschaft die Vorfälle offenbar zunächst komplett entgangen sind (ist dann für die Medien auch etwas schwer darüber zu berichten, wenn die Polizei behauptet es wär nichts gewesen). Die Bürgermeisterin empfielt Frauen auf Armeslänge von Gewalttätern entfernt zu bleiben und der Polizeisprecher erklärt die Grapscherei war nur Ablenkung für die eigentliche Tat (nämlich Diebstähle). Toll, nach unserem Gesetz ist Grapschen ja auch nicht strafbar (als sie das forderten waren die Feministinnen auch wieder die Bösen und voll überspannt).

Ja, wir sehen uns zur Zeit mit einer Einwanderungswelle aus martialisch und patriarchal geprägten Kulturen konfrontiert und mit den Problemen, die das mit sich bringt müssen wir umgehen. Ein ehrliches Bekenntnis zum Feminismus wäre da in unseren Gesellschaften sehr hilfreich. Um unseren Grad an Gleichberechtigung zu erhalten müssen einige langjährige Forderungen es Feminismus erfüllt und mit Überzeugung gelebt werden.

1) Es muss klar sein, dass unsere Autoritäten sexuelle Belästigung als Straftat ernst nehmen, egal wer sie begeht. Es braucht Gesetze, die Grapschen strafbar machen und Exekutive, die diese Gesetze auch konsequent durchsetzt, so dass Frauen sich nicht nur mit victim blaming konfrontiert sehen, wenn sie zur Polizei gehen.

Für Köln bedeutet das: Jeder einzelnen Anzeige, die zu dieser Nacht eingeht muss genau nachgegangen werden, damit jeder einzelne Täter zur Rechenschaft gezogen wird.

2) Es muss klar werden, dass unsere Gesellschaft, Sexualstraftäter verachtet. Ein Mensch, der die sexuelle Integretät eines anderen verletzt hat in meinen Augen keine Ehre. Und dieser Ehrbegriff, der beim Täter ansetzt anstatt dabei , wie sich das Opfer angezogen hat, muss propagiert werden.

Ein halbherziges "Mah, Burkas sind schon Scheiße, aber der Rock war echt sooo verdammt kurz" genügt nicht. Wir brauchen ein Bekenntnis dazu, dass jeder rumlaufen kann wie er will, ohne angefallen zu werden.

3) Es gilt gewalttätige Männer aus dem Verkehr zu ziehen. Alle gewalttätigen Männer, egal welche Farbe sie haben. Den kulturellen Background braucht man nicht zu ignorieren, aber letzen Endes ist das Problem keine Hautfarbe oder Religion, sondern der Gewalt- und Sexualtäter, egal wie häuffig er in dieser oder jener demographischen Gruppe sein mag.

Was wir sicher nicht brauchen: Menschen die sexuelle Gewalt marginalisieren und sie dann exklusiv thematisieren wollen, wenn sie damit gegen Ausländer hetzen können.

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CaSchroe

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