Gedanken zum ländlichen Raum
Unsere Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek lässt derzeit mit einer grandiosen Idee aufhorchen: Weg mit den Kleinschulen der Sekundarstufe unter 300 Schülern! Also weg mit allen Haupt- und Mittelschulen in Dörfern, Marktgemeinden oder auch kleineren Städten!
Was jedoch ist die Absicht dahinter? Einsparungen der Personalkosten etwa? Förderung von Schulbusunternehmen, die die Kinder dann in weit entfernte Großschulen bringen müssen? Oder möchte man die Bildung einfach in städtischen Bildungszentren zentrieren, weil im ländlichen Raum möglicherweise noch die Unsitte eigenständigen Denkens herrscht?
Wenigstens stellte sich der Tiroler Landeshauptmann Platter scharf gegen diesen „fragwürdigen zentralistischen Vorschlag“ und erkannte sofort, dass dies ein „Kahlschlag für den ländlichen Raum“ bedeuten würde. Und auch der Vorarlberger Landeshauptmann Wallner stieß klugerweise in ein ähnliches Horn!
Aber bedenken diese beiden Herren ebenso, dass der ländliche Raum immer mehr im Visier der Globalisierung steht, wo es darum geht, einen einheitlichen Menschenbrei zu schaffen, der leichter und bequemer zu regieren (steuern) ist. Denn solange Menschen noch die Möglichkeit haben ohne Computer oder sonstige Neue Medien zu kommunizieren, sind sie für eine globalisierte Welt gefährlich, weil ihre Gedanken nicht überwacht werden können.
Und deswegen wird man in nächster Zeit weitere Anschläge auf den ländlichen Raum machen, weil es nicht sein darf, dass Menschen in Gegenden wohnen, wo Denkkontrolle schwierig sein könnte! Deswegen fügt sich ja das absolute Rauchverbot nahtlos in diese Schiene, weil man sich sicher sein kann, dass hunderte Dorfwirtshäuser dicht machen werden, wie man ja in unserem schönen Nachbarland Bayern gesehen hat. Die Menschen sollen einfach nicht mehr gemütlich in der Öffentlichkeit ihre Freizeit verbringen, um sich dann noch vielleicht verächtlich über die Politik zu äußern…
Wenn also Schulen und Wirtsstuben weg sind, verschwindet natürlich zeitgleich das Kaufhaus oder die freiwillige Feuerwehr. So kann man sich ausmalen, dass nach der Reihe die kleinen Dörfer ihre Lebendigkeit verlieren und im besten Falle nur mehr Schlafstätten für Auspendler werden!
Also liebe Landeshauptleute…, nicht kurzsichtig sein und den Focus nur auf die Schulen legen: Wenn Ihr nicht möchtet, dass das der ländliche Raum seine Lebensqualität verliert, dann legt auch ein Augenmerk auf Eure Wirtshäuser…, auch wenn dort manche Unverbesserlichen dem Rauchen frönen!