Um- und Einsicht der Politiker... Teil 2

Eigentlich gehört es doch zu einem normalen Demokratieverständnis, dass die (gewählten) Politiker Diener ihres Staates sein sollen und somit auch ihrer Staatsbürger!

Natürlich inzidiert das eigentlich eine große Verantwortung, und man kann sich sicher sein, dass nur jene Menschen in die Politik gehen, die sich dieser auch bewusst sind. So müsste man doch erwarten, dass diese von uns beauftragten Repräsentanten des Staates durchaus ein Auge auf uns haben dürfen und deswegen Handlungen setzen, die wir einfachen, in der Politik ungeübten Bürger nicht gleich verstehen!

Etwa: Der Staat gestattet den Verkauf der legalen Droge Tabak, macht mit ihr einen ordentlichen Reibach, erwähnt aber zusätzlich, dass diese Droge schwer gesundheitsschädlich und für zahllose schmerzhafte Todesfälle verantwortlich sei. Deswegen dürfe man dieses Suchtmittel baldigst nicht mehr in der Öffentlichkeit (Gastronomie) konsumieren, weil es natürlich nicht sein darf, dass der Staat diesen unverbesserlichen Süchtlern gestattet, sich in geschlossenen Räumen zum Zwecke des Rauchens zusammenzurotten. Zwar sind diese Räume bislang noch als solche gekennzeichnet und niemand wird gezwungen, sich in eine derartige Lasterhöhle hineinzubewegen, doch es besteht vielleicht die Gefahr, dass der Raucher sich neben dem Tschick auch noch solchen Getränken hingibt, welche die Zunge lösen. Und wenn dann ungerechtfertigterweise eine Kritik gegen eine notwendige Politik geäußert wird, haben Politiker doch einfach das Recht, diesen Hahn zuzudrehen… oder?

Zwar könnte der einfache Bürger das Gegenargument finden: „Wieso darf ich eine legale Handlung nicht dort ausüben, wo es mir der Eigentümer des Ortes gestattet, weil er eigentlich das Hausrecht besitzt?“

Die Politik freilich kann so etwas nicht durchgehen lassen. Ein Eigentümer darf niemals uneingeschränkt das Hausrecht haben. Denn es gibt Prämissen, die höher angesetzt werden müssen…, wie zum Beispiel die Vermeidung der Diskriminierung bestimmter Menschengruppen. (Diese aufzuzählen ist in unserer aufgeklärt humanistischen Gesellschaft nicht notwendig!)

Allerdings muss man beobachten, dass der suchtkranke Raucher, auch wenn er alles unternehmen sollte, seine Mitmenschen nicht mit seiner Krankheit zu belästigen (Raucherzone), nicht unbedingt vor Diskriminierung gefeit ist. Zwar will man dringend sein Geld, denn wenn überhaupt nicht mehr geraucht, verliert der Finanzminister Millionen und die Nikotinsucht bewirkt sowieso, dass viele Suchtkranke sogar bereit sind, astronomische Zigarettenpreise zu blechen. Aber tschicken soll dieser Asoziale wenn´s hochkommt auf der Gasse (das wird man ihm aber hoffentlich auch bald verbieten) und in seinen eigenen vier Wänden. (Da setzen freilich auch schon die Gesetzemacher Hebel an, dass dem ebenso in absehbarer Zeit ein Ende gesetzt wird!)

Aber möglicherweise ist das alles deswegen, weil Otto/Ottilie Normalverbraucher/in gar nicht die intellektuelle Kapazität haben kann, zu begreifen, weswegen die österreichische Bundesregierung so husch-pfusch das absolute Rauchverbot in der Gastronomie einführen möchte, obwohl nicht nur promovierten Zukunftswissenschaftlern klar sein dürfte, dass es dann mit der Vielfalt der österreichischen Gastrolandschaft vorbei sein wird.

Wenigstens können wir uns auf unsere Politiker verlassen, die wissen immer was sie tun. Und falls uns manches unverständlich vorkommt (Hypo Alpe Adria), dann liegt das nur darin, dass uns die Um- und Einsicht fehlt.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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