Der deutsche Musikpreis "Echo" ist durch seine Nominierungs- und Vergabepraxis schon lange und mehrfach diskreditiert – dennoch gibt es ihn weiterhin. Jede(r) Auftretende blamiert sich also zwangsläufig.
Campino überlegte immerhin, "ob es sinnvoll ist, überhaupt hierhin zu kommen", entschied sich dann aber für den "Echo" und gegen einen Boykott, für ein moralisches Plädoyer und gegen Kollegah & Farid Bang.
Somit ist der Echo-Preisträger Campino auch ein Teil des Problems. Warum? Er hätte den Veranstaltern und dem siebenköpfigen Echo-"Ethikbeirat" (7 ist in dem Fall keine Glückszahl) den skandalösen Entschluss vorwerfen müssen, an der Nominierung der Antisemiten-Rapper festzuhalten. Und er hätte dem Sender VOX eben wegen dieses ethischen Bankrotts die Ausstrahlung vorwerfen können.
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Doch als millionenschwerer Punk-Rocker (eigentlich ein Widerspruch in sich) bleibt Campino auch mit seiner kritischen Attitüde handzahm genug – er will es sich mit der Branche eben nicht verscherzen.
Dass Antisemitismus-Vorwürfe gegen Kollegah berechtigt sind, bewies der Islam-Konvertit bereits 2016 mit seiner Doku "Kollegah's Trip to Ramallah" (bei YouTube unter dem Titel KOLLEGAH IN PALÄSTINA) oder mit dem Titel "Apokalypse" (Text und Video). Die inkriminierte Zeile aus dem Track "0815" (Bonus-Edition des JBG3-Albums) ist nur ein weiterer Beleg.
Wenn nun Heiko Maas sich etwas verspätet bei Twitter empört zur Causa äußert, erst nachdem der "Echo 2018" über die Bühne gebracht worden ist, wirft das kein gutes Licht auf den Ex-Justiz- und neuen Außenminister, dem es doch angeblich so ernst war mit der Bekämpfung von Hass und Hetze.
Wikipedia/Avda - Eigenes Werk https://de.wikipedia.org/wiki/Campino