Vor sieben Jahren sind wir uns begegnet und davor auch schon ein paar Mal. Ob du gewachsen bist? Zeigst dich mit neuer Breite. Schöner bist du geworden, hast dich geschminkt, mag sein, du hast ein wenig nachgeholfen.
Deine Ruhe am Sonntagmorgen hast du schnell abgelegt, auch bist du ein wenig warmherziger geworden. Doch dann: Es beginnt in dir zu brodeln, deine Adern füllen sich, scheinen die Ströme gar nicht aufnehmen zu wollen. Pulsieren, rufen, schreien, hupen, klingeln, Fahrräder hast du bekommen, elektrische. Transparente hängen an dir herab, flattern um dich herum, du informierst über die Unerträglichkeit in dir, nur wenige schauen hin, noch weniger hören dir zu.
Restaurants, Taperias, Bierlokale, Cafeterias um dich sind gefüllt. Wo sind die, die keinen Platz finden, die Ausgesperrten, die Übriggebliebenen, die, die geopfert werden müssen. Wir müssen alle Opfer bringen. Alle? Ja, sagst du zaghaft und zeigst auf Mc Donalds und auf amazon, und sagst du, wenn wir unsere Kosten nicht senken, dann wird es erst richtig zur Sache gehen.
Vier Straßen weiter sitzen sie aufgefädelt in deiner Mitte und versuchen sich zu verkaufen. Ja, es stimmt, sagst du, so viele waren es noch nie. Sie haben sich enge Röcke angezogen und zeigen, was sie haben. Schön macht dich das jetzt nicht mehr, du Große, du Königliche, du einstige Beherrscherin der Weltmeere.
Real bist du nicht mehr, in der Plaza Mayor tanzen dir Figuren ihren Schmerz in deine Brust. Wirst du aufwachen?