Nach dem Spritzer wollte er endlich den Chauffeur anrufen, aber gut, wenn der Werner anruft, musste er wohl abheben. Mein Werner, was aus dem geworden ist, denkt er noch.
-Hallo Werner, du noch so spät?
-Ja Michl, ich hänge grad mit einer Formulierung für’s Fernsehen, kannst du mir helfen?
-Klar, Werner, worum geht’s?
-Wie soll ich das am besten rüberbringen, dass die Lehrer länger arbeiten müssen, i hab das mit dem Schilling, ah Schelling, du weißt schon, ausgemacht. Wenn er bei den Betrieben hart bleibt, dann regle ich das mit den Lehrern.
-Innen.
-Nein, auch nach außen,
-Innen hab ich gemeint, Werner, vergiss nicht, das sind mehrheitlich Frauen.
-Ah, ok, haben dich deine, du weißt schon, wieder indoktriniert, ha, ha, ha.
-Also, was willst du wissen, Werner?
-Eine einfache und verständliche Formulierung für die Lehrer
-Innen
-Ja Innen, also eine Formulierung die verstanden wird, und die meine Beliebtheitsskala nicht ramponiert. Zwei Stunden sollten sie schon länger arbeiten, das müsste doch drinnen sein, oder?
-Werner, da ist mir schon etwas eingefallen: Sag einfach, nur weil die Lehrer zwei Stunden länger in der Klasse stehen werden, ist das noch lange keine Arbeitszeitverlängerung. Das versteht jeder. Und wenn du willst, komme ich mit zu den Fernseh-Fuzzis und unterstütze dich mit einer populären Aussage.
-Ich hab’s gewusst Michl, auf dich ist Verlass, ich hab schon mitgeschrieben.
Z w e iS u n d e n, super. Und was wirst du sagen?
-Werner, mach dir keine Sorgen, mir fällt schon was ein.
-Ok, Michl, danke, ist ja wirklich nicht auszuhalten, dass wir rund um die Uhr arbeiten und die Lehrer,
-Innen
-Ja, die Lehrerinnen gehen nach einundzwanzig Stunden heim.
-Super Werner, jetzt hast du mir gerade die Inspiration aufgelegt, ha, ha, einundzwanzig Stunden, ha, ha, da bin ich erst beim Dienstag.
-Gut, danke nochmals, treffen wir uns gleich oben, du weißt schon.
-Bis gleich, Werner, und ohne Lohnausgleich, ha, ha ha, ha.