Der Staat wird mal wieder um Hilfe gerufen. Dieses Mal soll er uns vor der bösen Lebensmittelindustrie retten! Die Nahrungswächter von Foodwatch beklagten sich über Joghurts, Cornflakes, Kekse und andere Leckereien, die in der Werbung zu sehen sind. Die meisten für Kinder bestimmten Lebensmittel seien zu ungesund. Nun wäre eigentlich nichts auszusetzen, wenn eine Nichtregierungsorganisation darüber informiert, dass einige Produkte für Kinder womöglich ungeeignet seien und in der Werbung derselben gezielt Kinder angesprochen würden, wenn da nicht die Art und Weise wäre, wie sie dieses Problem zu lösen versucht: Der Staat möge doch bitte Werbung von ungesunden Lebensmitteln für Kinder untersagen, denn unsere Kinder sind zu fett.
Immer wieder ertönt deshalb auch die Forderung nach einem Pflichtfach Ernährungskunde an den Zwangsschulen. Doch sollte es Aufgabe der Schule sein, Kinder darüber aufzuklären, welche Lebensmittel „böse“ und welche „gut“ sind? Nein. Es ist Aufgabe der Eltern, der Familie. Dass diese in den letzten Jahren von der polit-medialen Kaste in Verruf geredet und zersetzt wird, dürfte kein Zufall sein. Auch nicht, weil genau in diese Bresche, die das Familienvakuum hinterließ, die Vorfeldorganisationen der Regierenden, die sogenannten NGOs einspringen schlagen – mehr dazu unten.
Staat schafft Probleme selbst…
Fest steht, dass ein Schulfach nichts ändert. Das war in den 1970ern so, als versucht wurde, durch Medienkunde kritische Fernsehkonsumenten heranzuziehen – was dabei herausgekommen ist, ist heute bei den Gender-, Geldsozialismus und Flüchtlingswahnsinngen zu sehen. Ebenso war es in den 1980ern, als den Besser- und Bestmenschinnen der Grünen die geniale Idee einfiel, dass sich mit postmodernen Themen ordentlich Geld verdienen lässt und diese deshalb auch in die Köpfe der Kleinsten gehören. In den 1990ern waren es schließlich die kunterbunte Welt, Toleranz und Gewaltfreiheit, die in die Schulen einzogen. Die Ergebnisse sind heute in fast jeder Großstadt zu sehen.
Dabei ist es der Staat selbst, der diese Probleme erst schafft. Mit seinem ausufernden Sozialstaat und den ineffizienten Zwangsschulen erzieht er unmündige Menschen heran, die selbst bei banalen Lebensfragen wie der Ernährung, nicht mehr imstande sind, abseits der staatlichen Bevormundung selbstverantwortlich zu handeln. In diesem Fall sind es die Eltern, die es anscheinend nicht mehr schaffen, ihren Kindern beizubringen, welche Ernährung sinnvoll und welche schädlich ist. Für Vater Staat ein zuträgliches Geschäft. Kann er doch die Probleme, die er selbst schuf, nun wieder mit seien ineffizienten Methoden zu lösen versuchen.
…um sie dann zu lösen
Foodwatch berief sich bei seinen jüngsten Forderungen zum Werbeverbot für Kinder unbekömmlicher Lebensmittel auf eine Berliner Studie, bei der 281 Produkte untersucht wurden – 90 Prozent wurden als ungesund eingestuft. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde kritisierte die Studie dagegen als „effektheischend“ und bezichtigte Foodwatch, es würde „sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel aufgrund von Nährwertprofilen, die eine reine Empfehlung und keine verpflichtende Vorgabe darstellen“, verunglimpfen.
Zudem stellt sich die Frage, warum etwa in Österreich laut dem Ernährungsbericht 2012 76 Prozent der 7-14-jährigen Schulkinder nicht übergewichtig oder adipös sind, obwohl sie dieselbe Werbung konsumieren, wie die betroffenen Kinder.
NGOs ohne „N“
Wie auch immer. Fest steht, dass dieses Beispiel die These Henning Lindhoffs untermauert, „Warum NGOs keine Nichtregierungsorganisationen sind“. In seinem Buch „Zombies, Hacker und legale Drogen“ schreibt er: Die NGOs schützen nicht die Bürger, „sondern machen gemeinsame Sache mit Regierenden. Regierungen, vor allem die in der westlichen Hemisphäre, sind stets um eine gute PR für ihre unablässig bohrende Interventionsspirale bemüht“.
Auch trifft es zu, dass Angst das wohl bestmöglichste Mittel ist, um in die Köpfe und Herzen der Menschen zu gelangen. Denn wer will schon nicht, dass sein Kind sicher aufwächst und sich gesund ernährt? Also nieder mit der Lebensmittelindustrie und deren Werbetreibenden!