Manche Leute fragen sich, von was leben diese Studenten eigentlich ?
Altvordere AkademikerInnen meinen, das Futter des Studenten bestehe aus Nüßchen und getrockneten Rosinen, oder bestenfalls aus gehaltvollen Hefeprodukten als Nahrungsersatz.
Doch in letzter Zeit scheint sich in der Allgemeinheit die Meinung durchzusetzen, es wären wohl eher die Subventionen durch die anderen, die Studierenden lebten doch auf Kosten des kleinen Mannes, sie seien sozusagen MitesserInnen.
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Ich tendiere aus eigener Erfahrung in dieser Frage zu einer eher metaphysisch angehauchten Theorie. StudentInnen ernähren sich primär von zwei Dingen, die an sich nicht viel kosten.
Das eine, kraftspendend undgleichzeitig demotivierend, ist die Chance, diese oft schwer greifbare und doch allgegenwärtige Kraft. Sie sitzt tief in den Köpfen der Studiosi, zeigt sich aber konkret, wenn sich Uni und Wirklichkeit vermengt, wenn Leute aus der Praxis ob einem neuen Kniff aus der Uni glänzende Augen kriegen oder wenn durch ein professorales “Faszinierend” oder ein studentisches “saucool” ein Hauch von Genie in die eigenen, kaffeetrunkenen Gedanken kommt.
Die zweite, sehr viel vitalere Nahrungsquelle ist aber die blanke Angst, die zwar zeitweise durch exzessiven Alkoholgenuß besänftigt wird, danach aber umso unverhoffter zuschlägt. Sie gibt vor allem vor Prüfungen, beim Betrachten des Kontostandes oder der Kinderfotos von bereits berufstätigen SchulkollegInnen den nötigen, leider oft schmerzhaften Kick.
Dick macht diese Nahrungsmischung nur bei Zugabe von Illusionen und Realitätsflucht, verhungert sind dagegen schon viele. Die einen emotionell an Chance, die anderen physisch im Wagner-Jauregg oder Entziehungs- bzw CV-Heimen (natürlich zeitlich in umgekehrter Reihenfolge).
Na dann, guten Appetit !
Gedanken zum Studierendenleben eines “Langzeit-Studenten”
Erstveröffentlichung: meine Homepage, um 1998 herum