Man muss wissen, dass klonen nicht als Tierversuch gilt und man darf nicht vergessen, dass geklonte Tiere nur das Erbgut eines Tieres haben. Das Besondere vor allem bei den Säugetieren ist, dass sie zwei Elternteile haben, männliche und weibliche. Wie wir auch beim Menschen wissen, schlägt bei einem das mütterliche Erbgut mehr durch, beim anderen das väterliche. Das hat den Vorteil, dass sich Verbesserungen ergeben, weil sich Organismen anpassen und lernen, dass defekte Gene durch die des anderen Partners ergänzt werden können. Das sieht man etwa bei den Tibetern, die mit Leichtigkeit Berge hinauf laufen, weil sie seit Jahrhunderten mit weniger Sauerstoff in der Luft auskommen müssen und daher mehr rote Blutkörperchen bilden als Flachländer. Sie haben sich angepasst.
Wiener Tierschutzverein
Es ist natürlich besser, wenn sich neuen Kombinationen aus einem Gen-Pool ergeben. Das macht die Natur. Klonen ist eine genetische Verarmung, auch, wenn der Unterschied nicht in der ersten Generation sichtbar wird. Wenn man das dauernd weiter betreibt, steigt natürlich die Häufigkeit von Fehlern. Wir sehen das bei Rassehunden, die bei uns abgegeben werden. Die natürliche Intelligenz eines Pinschpudeldackels, also eines Mischlings, haben diese Tiere nicht.
Ob wir das Klonen von Haustieren brauchen? Da ist die Antwort ein klares Nein. Ein Beispiel: Oft kommen Menschen zu uns deren Hund gestorben ist, sagen wir, es war ein Rauhaardackel. Nun wollen sie wieder einen Rauhaardackel. Ich rate davon immer ab. Ich würde gar nicht empfehlen, wieder einen Rauhaardackel zu suchen, weil man ihn immer wieder mit dem verstorbenen Tier vergleichen würde. Diesen Vergleich würde das neue Tier niemals bestehen. Ich selbst bin vor Jahren deshalb von einer Dogge zu Chihuahuas gekommen, was doch ziemlich extrem ist.
Genauso ist es bei geklonten Haustieren. Es ist die Sehnsucht, etwas Verlorenes wieder zurück zu holen. Nur das funktioniert nicht. Ich finde das eigentlich schade. Frau Streisand hätte in ein Tierheim gehen und sich umsehen können, denn es gibt dort sicher einen armen Kerl, der ein Leben lang dankbar sein wird, wenn sie ihn dort herausholt. Zudem werden in den USA Tiere in Heimen rasch getötet.
Natürlich ist das Klonen ein riesiges Geschäft. Das ist wie bei der normalen Tierzucht. Man kann kaum mit einer anderen Tätigkeit mit wenig Startkapital eine Menge Geld machen, man braucht nur einen männlichen und weiblichen Hund und vermehrt sie. Deshalb sollte man schon jetzt durchaus mit Gesetzen vorbeugen, dass Haustier-Klonen nicht außer Kontrolle gerät. Denn es gibt keinen vernünftigen Grund, Haustiere zu klonen.