Wiener Tierschutzverein

Lange Zeit haben wir gehört, dass man an einem neuen Tierschutzgesetz arbeitet und gehofft, man würde auf uns zukommen und uns einbinden. Da geht es z.B. um das Verbot der Anbindehaltung von Rindern, bei der Tiere ohne vernünftigen Grund das ganze Jahr über in einem Stall eingesperrt und angebunden sind. Wir hatten Fälle, wo sogar die Ketten bereits in den Hals eingewachsen waren.

Ganz tragisch ist auch die Situation der überaus intelligenten Schweine in Österreich. Wir haben gehofft, dass es eine deutliche Verbesserung der Situation bei der Haltung von Nutztieren geben wird, doch Nichts davon ist geschehen. Weiterhin erlaubt ist das Kastrieren ohne Langzeitschmerzbekämpfung und das Halten in der „Eisernen Jungfrau“, wo sich Muttertiere nicht einmal umdrehen können. Und das, obwohl Schweine gerade um die Zeit der Geburt ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten entwickeln. Sie wollen eine Art Nest für die Ferkel bauen. Dazu brauchen sie Streu, das sie nicht haben. Das ist eine absolute Tierquälerei.

Zwar haben die Grünen einige Anträge zum Thema im Parlament gestellt, doch man hätte mehr tun können. Derzeit macht es mehr Sinn, mit den Chefetagen der großen Handelsketten zu reden als mit der Politik. Das hilft.

Die Situation der Legehennen hat sich verbessert. Wir haben in Österreich keine Eier mehr aus Batteriehaltung. Das ist gut. Die Bodenhaltung ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber um Klassen besser als das, was aus dem Ausland kommt.

So gibt es in der Ukraine einen Oligarchen, der hält in einem Betrieb 25 Millionen Legehennen in Batterien. Das sind dreimal so viele Hühner, als in Österreich gehalten werden! Das Wort Tierschutz ist dort unbekannt, genauso wie Menschen- und Umweltschutz: Der großflächige Anbau von Mais als Futtermittel hat die Böden ruiniert. Diese Eier landen leider auch im großen Stil in Österreich. Zwar nicht im Einzelhandel und damit nicht direkt in den Haushalten, denn die Ware die bei uns verkauft wird, ist zum größten Teil in Ordnung. Ukrainische Eier gehen in die Großgastronomie. An die Hersteller von Fertigmenüs, Schnitten, Nudeln und vielem mehr.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es einen riesigen Qualitätsunterschied zwischen einem Freilandei und einem Käfig-Ei gibt, die Anzahl der Biophotonen in den Produkten kann gemessen werden. Also überlegen Sie beim Einkauf, dass in No-Name-Nudeln, die 90 Cent pro halbes Kilo kosten, garantiert Qual-Eier aus dem Ausland enthalten sind, auch wenn sie in Österreich hergestellt werden. Steht nicht explizit auf der Packung, dass Eier aus heimischer Produktion verwendet wurden, gibt es keine Garantie für die halbwegs erträgliche Haltung der Hennen. Auf der sicheren Seite ist man mit Bio-Produkten oder im Hochpreis-Segment der Supermärkte.

Ich erwarte mir deshalb, dass es rasch eine Verbesserung bei der Nutztierhaltung in Österreich gibt. Was die Hühner betrifft, gelten bei uns bereits höhere Standards als das EU-Niveau. Bei den Rindern liegen wir im EU-Schnitt, der allerdings dringend verbesserungswürdig ist. Und bei den Schweinen sind wir – aufgrund eines Übersetzungsfehlers in der Europäischen Richtlinie – unter dem europäischen Niveau. Das muss sich nun rasch ändern.

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Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag 19.08.2017 07:32:47

MartinMartin

MartinMartin bewertete diesen Eintrag 18.08.2017 12:49:15

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