Der Stadt Wien sind Wildtiere scheinbar egal.

Vergangene Woche habe ich die ganze Nacht durchtelefoniert. Ein Rehkitz hatte sich in Wien-Penzing verirrt, offenbar war es vor einem Fuchs geflüchtet. Es war unmöglich, eine offizielle Stelle zur Wildtierrettung zu erreichen.

Letzten Endes musste ein Mitarbeiter des Wiener Tierschutzhauses vom Burgenland nach Wien und danach wieder zurückfahren, um das Tier in professionelle Obhut zu befördern. Warum wir sie nicht aufnehmen? Nun, der WTV hat keine finanziellen und personellen Kapazitäten, um eine Notfallambulanz zu unterhalten. Die veterinärmedizinische Universität nimmt die Tiere nicht mehr, seitens der Stadt Wien gibt es keine Unterstützung. Während es doch einige Tierkliniken für Haustiere gibt, die 24 Stunden am Tag erreichbar sind, werden Wildtiere abgelehnt. Und wir hatten alleine im ersten Halbjahr 2016 700Wildtiere, von denen ein Gutteil auch medizinische Betreuung gebraucht hätte.

Sicherlich muss nicht jedes Wildtier in der Stadt aufgegriffen werden. Denn Füchse, Dachse, Wildvögel, Rehe oder Igel gehören nun einmal zum Stadtbild einer Metropole, die sich vor allem im Norden und im Westen immer weiter in die Lebensräume dieser Tiere drängt. Durch Straßen und Co. werden die Siedlungsräume der Tiere vom Menschen besetzt. Da ist es logisch, dass man sie am Stadtrand, aber auch innerstädtisch findet. Schließlich finden sie dort auch viel Nahrung.

Wenn Sie nun auf ein Wildtier treffen, empfiehlt es sich, es zuerst einmal genau zu beobachten. Nicht jeder Wildtier brauch tauch wirklich menschliche Hilfe. . Ein Ausnahmefall ist, wenn das Tier augenscheinlich verletzt ist oder Gefahr für Menschen besteht, etwa, wenn ein Reh über die Fahrbahn irrt.. Aber ansonsten sollte man eher Vorsicht walten lassen und nicht sofort den Tiernotruf wählen.

Wir müssen einfach anerkennen, dass der Mensch immer weiter in Bereiche der Natur eindringt, die sehr lange ausschließlich den Tieren gehörten.. Und an die Stadt Wien ergeht die Forderung, ein ordentliches Management dieser Vorgänge rund um Wildtiere bereit zu stellen.

shutterstock/L.E.MORMILE

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Die Tempeltänzerin

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