Eine relativ große Gruppe an Hunden im Wiener Tierschutzhaus sind die sogenannten „Listenhunde“. Jene Tiere, für die der Gesetzgeber Unbescholtenheit sowie den berühmten „Hundeführerschein“ vorschreibt.
Ich würde sagen, wir haben derzeit rund hundert Listenhunde bei uns. Die bekanntesten dieser Hunderassen sind Rottweiler, diverse Bullterier, Mastiffs oder Dogo Argentinos. DieseHunde haben durchaus ein Aussehen, das Respekt einflößt. Aber es sagt in der Regel gar nichts über die Hunde selbst und deren Verhalten aus.
Ich fürchte, es geht da eher um die Gefühlsebene. „Lassie“, „Kommissar Rex“ oder der klassische Golden Retriever -alles Hunde, die wir aus verschiedensten Gründen sehr positiv konnotieren.. Betrachten wir etwa „Kommisar Rex“: Ein schöner deutscher Schäfer,er sagt uns allen sehr zu, ist ein lieber Hund, der in unseren Gedanken Wurstsemmeln frisst und brav „Sitz“ und „Platz“ macht.
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Nur kann so ein Schäfer auch einmal 40 Kilogramm wiegen und bei schlechter Erziehung genau so ein gefährlicher Rüpel sein wie jeder andere Hund. Es ist pure Willkür, die eine Rasse auf Liste zu setzen und eine andere nicht. Im Klartext: Ein Hund ist dann gefährlich, wenn ihn das andere Ende der Leine dazu macht. Punkt.
Aber ich sehe das Ganze noch allgemeiner. Ich fordere nicht nur den Hundeführerschein, sondern einen allgemeinen Nachweis für alle HundehalterInnen,der belegt, dass sie mit dem Tier umgehen können.
Es geht ja beim Zusammenleben mit einem Hund letztlich nicht nur darum, dass das Tier nicht wild umher läuft und andere Tiere und Menschen gefährdet. Da geht es auch um Ernährung, finanzielle Dinge und die zur Verfügung stehende Zeit. Viele NGOs fordern ja durchaus schon ein, dass dieser Nachweis erbracht wird.
Aber warum überlässt man das den Privaten? Es kann ja nur im Sinne des Allgemeinwohls sein, dass wir als Gesellschaft darauf achten, dass es Tieren, die bei uns wohnen, gut geht. Um es noch einmal klar zu sagen: Die Rasse sagt nichts über das Verhalten aus. Ein Backgroundcheck, ob der Halter oder die Halterin sich mit den Tieren auskennt oder doch lieber ein paar Stunden Unterricht nehmen sollte, schon.
shutterstock/everydoghasastory