Die ÖVP hat sich neu ausgerichtet und die SPÖ wird darauf reagieren. Vermutlich geht es darum, wer mit der FPÖ regieren wird bzw darum, wer das kann. Neben viel aufgewirbeltem Staub und unbekannten Vorschlägen für die Wahlkampfzeit frage ich mich vollkommen unabhängig von der Parteipolitik: Warum spielen Tier- und Umweltschutz keine größere Rolle?
Tierschutz betrifft ja nicht nur Haustiere oder die Aufnahme von Straßentieren aus Osteuropa, sondern auch die Nutztierhaltung. Und es hängt freilich auch mit globalen Entwicklungen zusammen. Denn der Großteil der Futtermittel für die Nutztierhaltung kommt nicht aus Europa, sondern aus ärmeren Ländern. Dort wird Nutzfläche für landwirtschaftliche Produkte für "uns" verwendet und das Grundwasser angezapft. Beides schädigt die lokale Bevölkerung.
Für Futtermittelfelder wird der Urwald abgeholzt, was wiederum für das Klima sehr nachteilig ist. Man kann wohl eins und eins zusammenzählen und erkennen, dass sich das alles - freundlich ausgedrückt - auf Europa wohl negativer auswirkt als die Frage, ob mindestsicherungsbeziehende Flüchtlinge hier oder da wohnen. Oder die Kammern antiquiert sind, usw.
Das betrifft letztlich alle und passt thematisch zur Bauernpartei, zur Heimatpartei und zur Sozialdemokratie sowieso. Also eben zu allen Parteien, die um die Mehrheit und den Kanzleranspruch rittern. Sebastian Kurz hin oder her, ich hege leider nicht wirklich viel Hoffnung, dass es sich beim kommenden Wahlkampf um einen handeln wird, der die Umwelt als großes Thema in den Vordergrund stellen wird. Das finde ich sehr schade.
Wenn man die Zusammenhänge zwischen Tier- und Umweltschutz doch nur klarer verdeutlichen würde und in den Mittelpunkt rücken würde, dann könnten meiner Ansicht nach viele Stimmen generiert werden. Die Menschen mögen eben ihre Umwelt und Tiere beziehungsweise den Erhalt von Flora und Fauna. Das Thema ist, wenn Sie so wollen, sehr populistisch. Und damit voll im Trend - nur, dass dieses Thema auch wirklich wichtig ist.