Wiener Tierschutzverein

Bei diesem Gesetz ist Schwachsinn pur passiert, sowohl SPÖ als auch ÖVP haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Wenn ich mir die Reden von Abgeordneten zum Thema anhöre, dann hatten die sichtlich keine Ahnung, was sie da beschließen.

So wollte man den Tierschmugglern das Handwerk legen. Gegen die wurde gar nichts unternommen. Stattdessen hat man den kleinen Vereinen das Leben zur Hölle gemacht, für viele bedeutet das neue Tierschutzgesetz sogar das Aus!

Vereine, die kein eigenes Tierheim betreiben, und Privatpersonen dürfen Tiere nicht mehr über das Internet oder über Plattformen wie willhaben anbieten. So steht es im neuen Gesetz und das ist grober Unfug. In Wien wurden Verstöße dagegen bereits bestraft. Einigen kleinen Vereinen in Wien flatterte ohne rechtmäßige Grundlage prompt ein Strafbescheid ins Haus. Was vor allem die Sozialdemokratie bei diesem Gesetz geritten hat, weiß ich nicht. Vielleicht wollte man die Vermittlung von Tieren aus dem städtischen Tierheim beschleunigen, was sehr kurzsichtig ist.

Wir vom Wiener Tierschutzverein wissen, dass es das Zusammenspiel vieler kleiner Vereine braucht, die zum Teil auf bestimmte Rassen oder Tiere spezialisiert sind. Das gilt für Hunde, es gibt aber auch eine Igel-Mama, eine Eichhörnchen-Spezialistin und viele andere. Die können aber weder ein eigenes Heim betreiben, noch einen Tierarzt anstellen. Ohne Vermittlung und Kommunikation über das Internet spielt es das Alles nicht. Deshalb zittern die kleinen Vereine und es droht ihnen das Ende.

Natürlich sollen die wenigen Schwarze Schafe, wenn es sie gibt, mit voller Härte bestraft werden. Auch müssen Tierhaltungsverbote für alle Welpen-Schmuggler und bei ähnlich groben Verstößen endlich rigoros und konsequent verhängt werden.

Manchmal gibt es wirklich gute Gründe, weshalb Menschen sich von ihrem Haustier trennen müssen. Das kann eine Krankheit sein, eine Allergie, ein neues Baby, finanzielle Probleme, Jobverlust oder ähnliches. Als Privatperson darf ich nun gar nicht mehr nach einem neuen Platz suchen oder an öffentlichen Plätzen Zettel aufhängen. Die Folgen spüren wir bereits heute. Wo man früher privat nach einem neuen Platz gesucht hat, werden nun Tiere oft ausgesetzt. Oder man bringt sie zu uns, stellt sie in einer Schachtel über unseren Zaun. Die Zahlen sind sprunghaft und dramatisch angestiegen.

Weshalb hat man in eine funktionierende Vermittlungslandschaft eingegriffen? Das ist unsinnig und wird die zugelassenen Tierheime überfordern. Deshalb fordere ich noch jetzt, vor der Wahl, die schnellstmögliche Reparatur des Tierschutzgesetzes. Das Vermittlungsverbot durch Private und Vereine soll man bei der ersten Sitzung des Nationalrats im September streichen und sich endlich mit uns an einen Tisch setzen. Denn wir wissen, was in der Praxis passiert – immerhin ist das Wiener Tierschutzhaus eines der größten in Europa!

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Josef Huber

Josef Huber bewertete diesen Eintrag 10.08.2017 18:59:39

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