Was tun, wenn ich den Hund nicht mehr betreuen kann?

Es ist Winter, das Jahr geht zu Ende. Wir denken viel über das Leben nach oder brechen uns bei Eis und Schnee ein Bein. Was das gemeinsam hat? Nun ja, die Frage, was mit den Hunden passiert, wenn man selbst nicht mehr auf sie aufpassen kann.

Freilich ist die beste Lösung, das Tier im Bekanntenkreis unterzubringen. Egal, ob es um den Hund von älteren Bekannten geht oder wenn sich der Onkel beim Skifahren ein Bein bricht. Wir hatten das zuhause auch. Mein Mann war bei den Kindern daheim, als sie klein waren und als er wieder in den Job eingestiegen ist, haben wir mit einer Bekannten quasi „Dogsharing“ gemacht. Die Bekannte ist unter Tags mit den Hunden gegangen, wir in der Früh und am Abend.

Problematisch wird es oft, wenn das Geld knapp ist. Das betrifft vor allem ältere Menschen, die zudem vielleicht auch sonst nicht mehr viele Sozialkontakte haben. Die Hunde sind da ganz wichtig, weil sie die Menschen auf Trab halten. Wer Gassi gehen muss, vereinsamt nicht daheim, trifft andere HundebesitzerInnen, kümmert sich um sich, vielleicht auch nur, damit es dem Tier gut geht. Ich kenne auch kein besseres Sportgerät für ältere Menschen als den Bello. Und es ist schwierig genug. Mindestpension, die hohe Wiener Hundesteuer, etc. Wir vom Wiener Tierschutzhaus versuchen, genau diesen Menschen zu helfen.

Es gibt die „Versicherung“ namens „garantiert geborgen“. Die Menschen zahlen einen kleinen Beitrag und es ist garantiert, dass wir die Hunde nach dem Tod weiter vermitteln. Ein kleiner, vielleicht auch schon älterer Hund, wird da oftmals innerhalb weniger Tage vermittelt. Vorzugsweise ebenfalls an einen älteren Menschen, damit die Umstellung für die Tiere nicht allzu groß ist.

Dass das bei sogenannten Listenhunden schwierig ist, liegt auf der Hand und ich habe diese Regelung schon kritisiert. Aber es gilt auch für sonstige größere Hunde, die vielleicht auch noch Diätfutter brauchen. Da kann es natürlich länger dauern. Aber: Wir finden immer eine Lösung. Wir wünschen uns einen kleinen Beitrag, auch gerne Spenden - alles hilft. Wir machen das aber nicht starr und bürokratisch. Wir haben Mitglieder, die stricken beispielsweise Wolldecken, weil sie kein Geld haben.

Ein befreundeter Psychologe hat mir einmal gesagt: „Hätten wir nicht so viele Haustiere, bräuchten wir in Wien dreimal so viele Psychologen.“

Fotolia/Sylvie Bouchard

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fischundfleisch

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dohle

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