ÖBB-Lounge Innsbruck wegen Weihnachtsfeier vorzeitig geschlossen!

Die ÖBB verstehen sich normalerweise als Servicebetrieb und legen dabei großen Wert auf Kundendienst, möge man meinen. Eine besonders dreiste Leistungseinschränkung erfuhren die ÖBB-Kunden und vor allem 1. Klasse-Kunden, die am Abend des 13. Dezember 2017 die ÖBB-Lounge in Innsbruck benutzen wollten. Diese "Luxus-Service-Einrichtung" wurde ohne vorherige Ankündigung im Internet und durch frühzeitigen Aushang an der Eingangstüre kurzerhand ab 20:30 Uhr (statt 21:40 Uhr) einfach vorseitig zugesperrt. Beim Schließen der Lounge wurde ein Informationsblatt mit einer Alibi-Ausrede aufgehängt. Faktum ist jedoch, daß der diensthabende Mitarbeiter einfach kommentarlos die Lounge zusperrte und sich dann auf den Weg in ein in der Nähe befindliches Restaurant vom Hauptbahnhof machte, wo die alljährliche Weihnachtsfeier stattfand ...

Da ich an diesem Abend noch wichtige Leistungen der ÖBB PV AG in Anspruch nehmen wollte und deswegen extra den Weg dorthin auf mich nahm, war nicht nur eine Ersatzdisposition notwendig (Reisezentrum war auch schon geschlossen, und das neue Ticketstop-System ist mangels Funktionalität ein Pfusch sondergleichen), sondern auch der Ärger war groß!

Dieser Mißstand wurde dann mehreren Personen in der ÖBB PV AG zur Stellungnahme übermittelt, und zwar an den Vertriebsleiter West, dem Leiter Vertrieb sowie beiden PV-Vorstandsdamen zur Stellungnahme. Keiner dieser Damen und Herren haben es bis dato notwendig erachtet, sich zumindest wegen der Minderleistung schriftlich zu entschuldigen, geschweige denn waren alle Damen und Herren überhaupt überfordert, irgendeine Stellungnahme dazu abzugeben, zumal sie mit ihrem Schweigen diese Minderleistung dann noch konkludent bestätigten!

In Anbetracht dieser hervorragenden Glanzleistungen war es natürlich notwendig, den CEO der ÖBB Holding AG über den Mißstand zu informieren. Bei solchen Glanzleistungen muß man schon wirklich fragen, ob hier nicht zwei Herren und zwei Damen für das nichts tun zu viel bezahlt werden?

Die Conclusio der Geschichte - lieber Kunde bleib mir fern, du gehst mir mit deinen Bedürfnissen auf den Wecker. In der Privatwirtschaft ist ein derartiges Verhalten ein Kündigungsgrund!

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(Nachtrag, geschrieben am 23. Jänner 2018):

Nachdem der ÖBB-Konzern weiterhin gegenüber Kunden unternehmensschädlich agiert, wurde der Mißstand und die Schlechterleistung dem neuen Bundesminister für Verkehr, Hr. Ing. Norbert Hofer, im kompletten Umfang am 21. Jänner 2018 zur Kenntnis gebracht!

Wenngleich der Einfluß adhoc vom Ministerium auf den ÖBB-Konzern gering sein mag, hat es das Kabinett des Hr. Bundesministers im Unterschied zum ÖBB-Konzern (drei Konzernvorstände!) geschafft, gleich zweimal und innerhalb von 24 Stunden (!) zu antworten!

Das mehrmalige Vorbringen meiner Beschwerde hat vor allem eines gezeigt. Die ÖBB scheren sich einen Dreck um Ihre Kunden, zugleich schreiben Sie in Ihrer Jubelpostille "Unsere ÖBB", Nr. 68 vom Dezember 2017, auf der Titelseite:

"... Bei allem Fokus auf den Konzern - im Mittelpunkt allen Handelns stehen immer noch die Wünsche der KundInnen. ... Doch die Ansprüche der Fahrgäste und Transportkunden ändern sich laufend, und wer hier nicht am Ball bleibt, wird im Wettbewerb nicht gewinnen können."

Darüber ist noch die Zwischenüberschrift "Konzentration auf die KundInnen" zu lesen. Der Autorin Andrea K. ist zwar kein Vorwurf zu machen, nur sollte man solche Lügen nicht noch konzernintern als anerkannte Märchen publizieren.

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