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Früher waren Kriege in der Regel zeitlich und räumlich begrenzt und wurden oft in einer Entscheidungsschlacht entschieden.

Erschöpfungskriege wie der 30-jährige Krieg bzw. die beiden Weltkriege waren die Ausnahme. Das staatliche Monopol zum Recht auf Krieg lag bei den Regierungsverantwortlichen und man vertraute darauf, dass diese zurückhaltend damit umgehen und dem Kosten-Nutzen-Kalkül entsprechend agieren würden. Spätestens mit den beiden Weltkriegen wurde dieses Vertrauen zerstört.

Heutige Kriege sind im Gegensatz zu früher keine reinen Staatenkriege mehr, wo es um das Verschieben von politischen Grenzen geht bzw. reine Bürgerkriege, wo es um die Macht im Land zwischen Teilen der Staatsbevölkerung geht.

Mag sein, dass viele Kriege auch heute noch als reine "Bürgerkriege" beginnen aber schon bald mischen sich Nachbarstaaten ein sodass es zu einer Verquickung von Staaten- und Bürgerkrieg kommt, womit eine Beendigung des Konflikts wesentlich schwieriger, oft sogar unmöglich wird.

Da in einer geschlossenen Kriegsökonomie den Parteien nur die Ressourcen innerhalb des von ihnen beherrschten Raums zur Verfügung stehen, gehen Kriege mit dem Erlöschen der Ressourcen zu Ende. Wenn sie zu Ende gehen, geht auch der Krieg zu Ende.

Clausewitz hat das als „Erlöschen der Vulkane“ bezeichnet. In wie heute oft praktizierten offenen Kriegsökonomien gibt es einen stetigen Fluss von außen an Geldern und Waffen, Hilfsgüter und Kämpfern in das Kriegsgebiet was ein Grund dafür ist, warum viele Kriege nicht mehr enden.

Sogenannte Kriegsgewinner (Warlords) haben ein Eigeninteresse daran, dass der Konflikt am Köcheln bleibt, weil ihnen ansonsten die Anhäufung von Reichtum verunmöglicht wird und deren Anhänger wollen nicht in die soziale Marginalität zurückfallen.

In klassischen Kriegen gibt es ein "Regelwerk" während heutige Kriege regellos geführt werden wodurch die Dimension der Brutalität, der Grausamkeit zugenommen hat, was dann wieder Rache bzw. Gegenrache auslöst.

Ein weiterer Grund, dass Kriege nicht mehr enden ist die Schwäche des Völkerbundes bzw. der UNO, die entweder nicht Willens oder fähig sind Friedensbrecher den Nutzen der Kriegsführung zu entziehen bzw. große Mächte nur dann handeln wenn dies in ihrem unmittelbaren Interesse liegt.

Wenn wir jetzt Personen aus Kulturen bzw. Gesellschaften bei uns aufnehmen, wo Rache und Gegenrache als Konfliktbewältigungsstrategie befürwortet werden dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie dies auch bei uns ausleben und auch wir über kurz oder lang uns im Bürgerkrieg befinden werden. Auch Gelder, die sie bei uns lukrieren und dann in Kriegsgebiete transferiert werden heizen in Wahrheit die Kriege an bzw. halten sie am Leben.

Die Originalfassung ist in der SecutiryTimes (Ausgabe Februar 2019, Seite 10) erschienen, wobei als Autor Herfried Münkler, ein anerkannter Sicherheitsexperte der an der Berliner Humboldt-Universität unterrichtet und Mitglied

der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist, angeführt.

Euer

Robert Cvrkal

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thurnhoferCC

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