Allerdings wäre es falsch in Salzburg von einem Rechtsruck zu sprechen, denn geht man davon aus, dass jene, die das letzte Mal die FPÖ-Abspaltung um den früheren FPÖ-Salzburg-Chef Karl Schnell (4,5 %) gewählt haben jetzt wieder zur Ursprungspartei zurückgekehrt sind dann ist das Plus schon weniger beeindruckend.
Der Ruck nach LINKS und ein zweistelliges Ergebnis für die KPÖplus ist meines Erachtens da schon bemerkenswerter. Da die KPÖplus von vornherein eine Regierungsbeteiligung ausgeschlossen hat reduzieren sich die Möglichkeiten auf eine Koalition der Verlierer oder eine Regierungsbeteiligung der FPÖ unter schwarzer Führung.
Bleibt abzuwarten, ob es in Österreich schon bald die 3te Regierungsbeteiligung der FPÖ auf Landesebene gibt, welche logischerweise auch die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Koalition auf Bundesebene erhöhen würde.
Die aktuellen Wahlausgänge haben gezeigt, dass überall dort wo es eine wählbare Alternative gibt die Bäume für die FPÖ nicht so hoch wachsen und viele Proteststimmen diesem Angebot den Vorzug geben.
Eindeutig erkennbar ist, dass die Chancen für neue politische Bewegungen noch nie so groß waren bzw. die Zufriedenheit der Wähler mit dem politischen Establishment so gering.
Für die SPÖ war Salzburg eine weitere Niederlage, wobei nach dem Ergebnis der Mitgliederbefragung auch eine Abspaltung des unterlegenen Bewerbers um den Parteivorsitz im Raum steht.
Sollte auf Bundesebene eine weitere linke Kraft antreten würde diese der SPÖ wohl so manche Stimme kosten und diese auf Jahre auf die Oppositionsbank verbannen.
Aber auch eine Abspaltung der Burgenländer und ein Wahlbündnis mit gemäßigten rechten Kräften würden nicht nur mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höhenflug der FPÖ stoppen sondern auch die Werte für die Sozialdemokraten negativ beeinflussen.
Nichts ist fix außer dass die Karten neue gemischt werden und sich keiner des Sieges sicher sein kann.
Ein nachdenklicher
Robert Cvrkal