Vergangene Woche ist ein Kommentar von Ewald Stadler in der VN abgedruckt worden, der die Fusion von SPÖ und ÖVP vorschlug. Leider muss ich ihm seit Freitag recht geben.
Die Landes-ÖVP hat nach der Veröffentlichung des Forschungsberichts zur gemeinsamen Schule eine Modellregion Vorarlberg gefordert und damit eine langjährige Forderung der SPÖ erfüllt. Einige Begründungen für den neuerlichen Umfaller der Landes-ÖVP sind fast schon abenteuerlich:
- Die Noten der Volksschule sind nicht aussagekräftig und werden nicht gerecht vergeben - beleidigt die VS-Lehrer(innen) und wird in einigen Jahren mit gleichen Worten auf die NMS-Lehrer(innen) angewandt werden.
In Vorarlberg hat der Bildungshintergrund des Elternhauses einen wesentlichen Einfluss auf Bildungswegentscheidungen. Jeder Elternteil wird auch in Zukunft das beste für sein Kind wollen und darum jede Möglichkeit nutzen, die Bildungsentscheidung zu steuern.
Ob mit 10 oder 14 Jahren! Teure Privatschulen werden die Alternativen jener sein, die es sich leisten können. Menschen mit Geld werden es sich richten, denn das haben sie in der Menschheitsgeschichte immer getan (was stören einen Reichen schon 1.000 Euro pro Monat, wenn er damit seinem Kind einen Vorteil erkaufen kann)!
Leserbrief veröffentlich in den Vorarlberger Nachrichten signiert mit Mag. Gerald Fenkart, Dammsiedlung 1 Bürs
Jetzt meine Frage an die Leser, wo noch hat die ÖVP auf einmal ihre Standpunkte einfach über Bord geschmissen und argumentiert mit nahezu abenteuerlichen Begründungen ihren Sinneswandel?
Und vor allem ist diese ÖVP noch mit ihrer Tradition (christlich orientiert) verbunden oder hat sie sich schon zu weit vom Wählerwillen entfernt, sodass eine Kurskorrektur überfällig ist?