Viele Orte enden mit dem Wort "Stein", wie z. B. Aggstein, Dürnstein usw. was soviel wie sicherer Ort bedeutet. Sehr oft befanden sich Schlösser, Burgen usw. in der Nähe wovon heute noch oft Ruinen zeugen.

Im Mittelalter gab es in der Wachau 4 Burgherren, u. a. auf den heutigen Ruinen Aggstein und Dürnstein, welche das Recht hatten, Zölle einzuheben, was auch bedeutet, dass deren Besitzer es in Wahrheit gar nicht nötig hatten, als Raubritter zu fungieren. Andererseits ist es leicht zu verstehen, dass wenn ein Kaufmann auf der Donau entlang kam und dann allein in der Wachau 4 Mal Zölle bezahlen musste glaubte, dass er in die Hände von Wegelagerern gefallen ist.

Die Burgkapelle der Ruine Aggstein, welche man heute z. B. für Hochzeiten mieten kann, wurde relativ früh geweiht, was als Indiz anzusehen ist, dass es sich bei den Kuenringer um keine Raubritter gehandelt hat, wie dies immer wieder behauptet wird.

Selbstverständlich haben die Burgherren in der Wachau mittels Horns bzw. Leuchtfeuern kommuniziert und waren somit miteinander vernetzt. Interessant am Mittelalter ist auch der Umstand, dass man sich nur 1 x im Jahr (vor der Waffenweihe) die Haare gewaschen bzw. gebadet hat, wobei als ERSTER der Burgherr ins Wasser stieg und dann die anderen Burgbewohner entsprechend der Hierachie folgten. Der letzte, sprich unterste Knecht musste dann ALLES ausbaden, sprich wieder ALLES reinigen.

Stellt man sich jetzt vor, wie dass Wasser nach der Reinigung der ganzen Burggesellschaft ausgesehen hat, dann versteht man auch den Spruch:

"Das Kinde mit dem Bade ausschütten",

denn es ist sicher öfter vorgekommen, dass man Kinder in all dem Dreck nicht gefunden hat und diese dann erst nach dem Ausleeren des Bottichs wieder zum Vorschein gekommen sind.

Man kann sich jetzt ein Bild davon machen, dass es im Mittelalter eher streng und für uns nicht mehr vorstellbar gerochen hat. Bei Tisch war das KRATZEN strengstens VERBOTEN damit keine Tierchen bzw. Krätze ins Essen fallen konnte.