Man kann das Ergebnis im Burgenland und schon gar nicht in der Steiermark, wo die Wähler der SPÖ und der ÖVP in Scharen davongelaufen sind, mehr Schönreden. Seit Bruno Kreisky hat z. B. die SPÖ rund 1 Million Wähler verloren, doch statt sich mit den Ursachen zu beschäftigen, wird dieser Schwund einfach mit der Hetze der FPÖ begründet.
Wenn nach Ansicht der Österreicher und Österreicherinnen ALLES in Ordnung wäre, dann gäbe es solche Umbrüche und fortgesetzte Niederlagen der Regierungsparteien nicht, die nicht viel mehr zusammenbringen als zum Zwecke des Machterhaltes eine Koalition der VERLIERER fortzusetzen.
Realistisch betrachtet wird sich dieser für die Regierungsparteien fatale Trend sowohl bei den Landtagswahlen in Oberösterreich als auch in Wien fortsetzen, wobei es Prognosen gibt nach denen der Hut in Wien noch mehr brennt als in der Steiermark, wo ein katastrophales Ergebnis erzielt wurde, weil das empfundene Ausländerproblem in der Bundeshauptstadt zumindest genauso groß bzw. noch größer ist als in der grünen Mark.
Obwohl sowohl SPÖ als auch ÖVP sich dieser Problematik bewusst sind, wird sich an der Lose-Lose-Situation nichts ändern, da diese Parteien vor allem damit beschäftigt sind Erfolge des Partners zu verhindern bzw. ihr Klientel bestmöglich zu schützen statt im Interesse der Österreicher und Österreicherinnen zu arbeiten.
Hört man sich in der Bevölkerung um dann bekommt man immer öfter zu hören, dass anscheinend eine Revolution notwendig ist damit sich die früheren Großparteien SPÖ und ÖVP wieder am Wählerwillen orientieren. Auch wenn derzeit die FPÖ der große Nutznießer dieser Situation ist, so muss sie beachten, dass sie sehr rasch an Zuspruch verlieren wird, wenn eine wahlwerbende Gruppierung auftaucht, welcher der Bevölkerung Problemlösungskompetenz zutraut. Bei Auftreten ein solcher Bewegung wird sich der Erosionsprozess bei den Regierungsparteien weiter verstärken und diese müssen dann beachten, dass sie nicht das Schicksal der Dinosaurier - fehlende Anpassung - erleiden und zum Aussterben verurteilt sind.
Nachdem z. B. in der Steiermark Sebastian Kurz oder Finanzminister Schelling massiv im Wahlkampf mitgemischt haben, hat jetzt auch die Mannschaft der Bundesregierung ein Problem, weil sie Mitschuld an diesen desaströsen Ergebnissen trägt. Spätestens nach den Wahlen in Wien werden sich die Koalitionspartner wieder verstärkt Unfreundlichkeiten ausrichten, wobei vor den Wahlen nichts weitergehen wird, weil man zuwartet und nach den Wahlen man sich wie bisher ganz einfach blockieren wird.
Somit stellt sich die Frage: "Ob zuerst der SPÖ oder der ÖVP der Geduldfaden reißen wird oder ob man sich bis 2018 durchwurstelt ohne längst überfällige Reformen durchzuziehen, was verherrende Auswirkungen auf den öffentlichen Haushalt mit sich brächte, was am Ende die Gemeinschaft der Steuerzahler auszubaden hätte?"