Der Blogger Veci meinte zu meinem Artikel "Der neue Glaubenskrieg", dass er mit dem Begriff liberaler ISLAM nicht viel anfangen könne und ob ich ihm dazu 5 Fragen beantworten könne? Wer ist wohl zur Beantwortung dieser Fragen geeigneter als Amer Albayati, der Vorsitzende der Initiative liberaler Muslime Österreich?

Amer Albayati Islam- und Terrorexperte

Bevor ich auf die Beantwortung der Fragen eingehen möchte, finde ich es unverzichtbar die aktuelle Lage und die problematische Entwicklung zu beschreiben.

Grundsätzliches:

Nach wie vor unterstützen oder tolerieren sehr viele Politiker in Europa absichtlich oder unabsichtlich, bewusst oder unbewusst, den politischen, radikalen ISLAM.

Die schweigende Mehrheit der Moslems ist nur für uns schweigend, weil wir nicht wissen, was in Moscheen, in religiösen Zirkeln, in Koranschulen, in islamischen Organisationen gedacht und gesprochen wird. In Wahrheit wurde eine Parallelgesellschaft geschaffen, welche kaum überwacht und aus falschem Respekt vor der Ausübung religiöser Bräuche weitgehend in Ruhe gelassen wird.

Würde dies nicht der Fall sein, gäbe es Predikten von Imanen wie diese Mitte August in Wien nicht:

„Der Abend des 15. Juli war eine der schwierigsten, längsten und düstersten Nächte unserer Geschichte, die wir, auch wenn wir weit von unserem Heimatland entfernt waren, alle gemeinsam erlebt und gespürt haben, sagt er auf Türkisch. Unser Heimatland, nach dem wir uns hier in Wien so sehr sehnen, war von Anbeginn an ein islamisches Land. Unsere Flagge hat ihre Farbe durch das Blut der Märtyrer erhalten.“

Der politische, radikale ISLAM ist in Wahrheit der Todfeind unserer europäischen Lebenskultur, die von TOLERANZ geprägt ist und die Zeichen des politischen ISLAMS wie Burka, Vollverschleierung kann man als Totentücher von Frauenrechten, Rede-, Presse- und Meinungsfreiheit ansehen.

Toleranz:

Ein Österreicher, der in Deutschland sagt er kriegt ein Bier, aber ordentlich eingeschenkt fördert nicht unbedingt die Völkerfreundschaft mit unserem Nachbarland aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Bedienung dies einfach übergehen.

Auf wenig Verständnis wird allerdings ein Araber stossen, der mit seinen voll verschleierten Frauen in eine Gastwirtschaft kommt und verlangt, dass er von einem Mann und seine Frauen von einer Frau bedient werden - und der wie selbstverständlich den Handschlag mit einer Frau ablehnt.

Und an all jene, die reflexartig alle Personen aus fremden Kulturen immer verteidigen müssen - dies ist kein Oberflächenphänomen. Es ist in Wahrheit ganz einfach ein Symptom fundamentaler Ablehnung unserer Grundwerte, auf deren Einhaltung nicht aus Arroganz oder dem Gefühl westlicher Überlegenheit bestanden werden muss, sondern weil diese Werte konstituierend für unsere Gesellschaftsordnung sind.

Fragen und Antworten:

1) Geltung der Menschenrechte als universell gültige und unhintergehbare Basis des zwischenmenschlichen Zusammenlebens.

2.)Trennung von Religion einerseits und Staat, Recht, Bildungssystem etc. andererseits sowie die Brechung der absoluten Deutungs- und Normierungsmacht religiöser Instanzen: Primat des säkularen Rechts gegenüber religiöser Bindung.

3.) Recht des Individuums auf freie Entwicklung und selbstbestimmte Entfaltung seiner Persönlichkeit - gegen traditionelle Gruppen- und Familienzwänge

4.) Prinzip der demokratischen Staatsverfassung und der Ausbau der Volkssouveränität im Rahmen einer ‚freien' Öffentlichkeit mit chancengleichen Partizipationsmöglichkeiten

Herstellung einer gerechten Wirtschafts- und Sozialordnung als Voraussetzung für individuelles Wohlbefinden und solidarische Beziehungen zwischen den Gesellschaftsmitgliedern.

Abschließen möchte ich meine Ausführungen mit einem Atatürk zugeschriebene Zitat: «Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.»

Mit anderen Worten jede Lehre und ihre Grundwerte müssen mit der Zeit gehen, müssen angepasst werden können und Entwicklungen zulassen. Wir brauchen einen neuen, modernen, liberalen ISLAM europäischer Ausprägung und wir brauchen Personen wie Amer Albayati die diesen trotz Todesdrohungen offen vertreten.

Quelle:

http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/islam-und-westliche-werte-verblendete-wehrlosigkeit-ld.113894

http://kurier.at/chronik/oesterreich/erdogans-langer-arm-in-wiener-moscheen/214.945.912