Urprünglich hoffte man auf Tausende Muslime, die ein Zeichen gegen den Terror setzen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung waren inklusive Journalisten und Nichtmuslimen aber nur wenige Hundert Personen anwesend.
Screenshot von Facebook
Wenn Muslime nicht bereit sind, ein Zeichen gegen Gewalt und islamistischen Terror zu setzen, sollten wir uns fragen, ob ihnen bewusst ist, um wie viel es hier geht? Es ist mehr denn je wichtig, dass Muslime auf die Straße gehen, um gegen den Terror ihrer Glaubensbrüder zu demonstrieren. Warum geschieht das nicht? Ich kann das nicht verstehen, und dass das alles mit dem Islam nichts zu tun hat, auf den sich die Islamisten nun einmal berufen, will und kann ich auch nicht mehr hören!
Für radikale Muslime sind wir Küffer, sprich Ungläubige, die den Tod verdienen. Und gegen eben diese radikalen Muslime sollten alle anderen Muslime auf die Straße gehen. Aber nein, geschieht nicht. Allein schon das Türkeireferendum, wo viele Euro-Türken, die mitten unter uns in einer Demokratie leben, aber für eine Diktatur in der Heimat ihres Herzens gestimmt haben, sollte uns wachrütteln.
Die geringe Teilnahme von Muslimen an dieser von Muslimen ins Leben gerufenen Aktion zeigt, dass die überwiegende Zahl der muslimischen Bevölkerung keinerlei Notwendigkeit sieht, sich von Gewalt und islamistischen Terror zu distanzieren.
Dass mehr Muslime gegen Mohammed-Karrikaturen oder Israel auf die Straße gehen statt gegen die Radikalen in ihren Reihen zeigt, was schief läuft und woran Integration vielfach scheitert: mangelnde Selbstkritik und ein klares Bekenntnis zu unseren Werten. Oder vielleicht hätte man einfach Erdogan oder einen radikalen Prediger auftreten lassen sollen - dann wären vermutlich in paar mehr gekommen.