Seit der deutsche Außenminister vor Reisen in die Türkei warnte und verkündete, dass Türkeiurlauber bei Rückkehr in die Quarantäne müssten und im Falle einer Infektion weder von Reiseveranstalter noch von der Regierung zurückgeholt werden würden dürfte sich die Rezessionsspirale in der sich die Türkei in Wahrheit befindet weiter verschärfen.
Aber nicht nur Corona sondern auch der Umstand, dass neben dem Dutzend offiziellen Geheimdienstmitarbeitern der Türkei auch noch weitere 8.000 Spitzel allein in Deutschland geben soll, die jegliche oppositionelle Veranstaltung in Deutschland als terroristische Aktivität melden dürfte so manchen Türkeiurlauber mit Migrationshintergrund abschrecken.
Aufgrund der offiziellen Coronazahlen wäre die Reisewarnung für die Türkei kaum aufrecht zu erhalten allerdings hegt Europa massive Zweifel an Erdoğans Corona-Statistiken, wobei der berechtigte Verdacht besteht, dass diese geschönt sind um das zum Überleben notwendige Tourismusgeschäft zu retten.
Irgendwie komisch, wenn nach der Besetzung des Statistikamtes durch einen neuen Vertrauten von Erdogan auf einmal die Wachstumsraten des Landes steigen und die Arbeitslosenzahlen zurückgehen. "Es herrscht der Verdacht, dass die Taktik, die Wirtschaft zu "sanieren", indem man an den Zahlen dreht, womöglich auch im Kampf gegen die Pandemie zum Einsatz kommt."
Wenn man den Zahlen der Infektionen und Sterbefälle nicht recht traut, wie dies anscheinend auch die Regierungen in Europa tun ist das Aufrechterhalten der Reisewarnung für die Türkei nur verständlich. Dies würde allerdings auch bedeuten, dass man Erdogan nicht mehr als verlässlichen Partner sieht bzw. sehen kann.
Ein nachdenklicher
Robert Cvrkal