Niemand geringer als der Wifo-Chef und Volkswirt Univ.Prof. Christoph Badelt zerpflückt die Programme der österreichischen Bundesregierung.
"Wifo-Chef Christoph Badelt kritisiert den Protektionismus, glaubt nicht an die erwarteten Jobschaffungen durch Maßnahmen der Regierung und fordert einen massiven Umbau des Steuersystems."
Die Zahl von 160.000 zusätzlichen Arbeitskräften hält er für unrealistisch und auch die Beschäftigung von 20.000 über 50-jährigen im gemeinnützigen Bereich unwahrscheinlich. Wie viele gemeinnützige Jobs kann es eigentlich geben? Vor allem ohne Verdrängungseffekt, wenn man z. B. an die Beschäftigung von Flüchtlingen denkt!!!
Prof. Badelt sieht bei der Beschäftigung folgende Hauptprobleme:
- Alle wissen, dass Österreich ein Problem etwa mit Geringqualifizierten hat, trotzdem wird zu wenig getan. Es passiert immer noch nicht genug, obwohl sich eigentlich alle einig sind.
- Arbeit ist in Österreich wegen der hohen Sozialabgaben zu teuer. Am dringendsten wäre es, die Sozialversicherungsbeiträge in den unteren Einkommensschichten zu reduzieren.
- Wir brauchen eine Steuerstrukturreform, diese darf jedoch nicht nur auf der Einnahmenseite ansetzen (z. B. Ökologiesierung) sondern muss auch die Ausgabenseite betreffen. In einer Niedrigzinsenphase, so wie sie derzeit herrscht müsste man die Schulden runterfahren, Ausgaben durchforsten, statt neue Schulden zu machen.
Da die Regierungsparteien diametral entgegengesetzte Ansichten vertreten sind keine großen Veränderungen zu erwarten, sprich es wird weiter Bestehendes verwaltet statt echte, längst überfällige Strukturreformen anzugehen.