"Saudiarabien ist Hauptexporteur des Extremismus" - Mouhanad Khorchide

Mouhanad Khorchide ist Islamtheologe und vertritt einen aufgeklärten, modernen Islam und steht unter Polizeischutz, da er Morddrohungen bekommen hat. Seines Erachtens braucht der ISLAM eine Reform, wenn dieser überleben will.

In vielen islamischen Ländern wie z. B. Saudiarabien instrumentalisieren die Machthaber die Scharia zur Legitimation ihrer eigenen Machtansprüche. "Wenn Religion im Sinne von Gesetzen aufgefasst wird und einem Gott, der mit sich nicht verhandeln lässt und eher wie ein Diktator handelt, dann spielt das dem Regime ja nur in die Hände. Es geht nicht um Gott, sondern um die Macht in seinem Namen."

Diese Macht zeigt sich dann in den islamischen Ländern in Form der Unterdrückung von Frauen und ANDERSGLÄUBIGEN. Für viele Gelehrte war das Kopftuch zu Zeiten des Propheten Mohammed ein rein soziales Merkmal zum Schutz der Frauen, damit man erkennt, wer eine freie Frau und wer eine Sklavin ist. Mit anderen Worten diente das Kopftuch als Zeichen der Abgrenzung und ist somit Ausdruck von Rassismus.

Aufgrund des religiösen Analphabetismus wird der Islam stark auf Äußerlichkeiten und identitätsstiftenden Merkmale reduziert. "Nicht-Muslime sieht man als Ungläubige, die in der Hölle bestraft werden, nur weil sie Nichtmuslime sind. In einer pluralen Gesellschaft kann man sich nicht mit Respekt und Würde begegnen, wenn man davon ausgeht, dass man wegen seiner Religionszugehörigkeit ein besserer Mensch als der andere ist."

Sieht man sich an woher die meisten Terroristen kommen dann sanktionieren wir mit dem Iran das falsche Land. Die meisten Terroristen kommen entweder direkt aus Saudi Arabien oder sympathisieren mit dem wahhabitischen Gedankengut.

Ohne Reformen bleibt nur die GEWALT, wobei anzumerken ist, dass die meisten theologischen Argumente des IS in der Mitte der islamischen Tradition stehen und keine Randpositionen sind!!!

Wenn sich Muslime bei uns in der 2ten oder 3ten Generation radikalisieren, dann liegt dies daran, dass sie in fundamentalistischen Milieus finden, was sie in unserer Gesellschaft nicht finden - nämlich ein Gefühl der Anerkennung, ja sogar der Macht.

Weil unsere Politiker bei der Integration sträflich versagt haben fühlen sich viele junge Muslime weder bei uns noch in der Heimat ihres Herzens als dazugehörig akzeptiert und flüchten deshalb in die Religion und sind damit willkommene Opfer von Salafisten und anderen extremistischen, islamistischen Strömungen.

Ähnlich wie Mouhanad Khorchide denkt übrigends mein Freund Amer Albayati von der Initiative liberale Muslime in Österreich, wobei meines Erachtens auf diese Experten von den politischen Entscheidungsträgern viel zu wenig gehört wird.

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pirandello

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Tourix

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