Folgende Fakten sprechen dafür:

- Unter Faymann hatte die SPÖ mit Ausnahme der Rückeroberung von Kärnten (Abrechnung der Bevölkerung mit der FPK) und einem kleinen Plus bei der EU-Wahl (ausgehend von einem niedrigen Niveau) nur Niederlagen zu verzeichnen, wobei die Wählerwatsche zuletzt in der Steiermark besonders deftig ausfiel.

- Laut Standard liegt die FPÖ bundesweit mittlerweile um 5 % vor SPÖ und ÖVP womit diese bereits aktuell keine Mehrheit mehr hätten, womit bei den Regierungsparteien der Hut brennt.

- Dass einerseits Niessl Rot-Blau eingeht und andererseits Funktionäre der SPÖ den Ausschluß von Niessl aus der SPÖ fordern und durchzudrücken versuchen zeigt die Zerissenheit der SPÖ und macht die Führungsschwäche des Parteiobmannes und Kanzlers Werner Faymann deutlich sichtbar.

- Der Absprung von Darabos ins Burgenland kann als Vorsichtsmaßnahme gedacht sein, denn ein neuer Parteiobmann wird auch neue Vertraute bringen und treue Parteisoldaten muss man unterbringen. Es gibt nur wenige Politiker, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse auch ohne Parteibuch Karriere gemacht hätten und in der Lage sind bzw. waren am freien Markt zu bestehen.

- Einzelne Gruppierungen (z. B. SPÖ Tirol) erwarten sich eine Führungsdebatte, denn man kann nach diesen Ergebnissen sicher nicht zur Tagesordnung zurückkehren und so tun als wäre nichts geschehen ohne weitere empfindliche Niederlagen zu riskieren.

- Für die Wien-Wahl bräuchte die SPÖ eine Initialzündung, wobei neue Personen die dringend notwendigen neuen Perspektiven bringen könnten.

Der einzige Grund warum Faymann bleiben könnte, wäre der Mangel an personenbezogenen Alternativen, was allerdings ein Armutszeugnis für eine Partei wäre, welche Staatsmänner von einem Format des Dr. Bruno Kreisky hervorbrachte und zwangsweise zu weiteren Verlusten führen wird.