Die Regierung plant in den nächsten Tagen ihr Steuerentlastungpaket bekannt zu geben, welches von Experten zerpflückt werden wird und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichtkeit niemals dazu führen wird, dass der Bevölkerung erheblich mehr zum Leben übrig bleiben wird.
Als Gegenfinanzierung soll z. B. die Grundsteuer erhöht werden, was bedeutet, dass der kleine Mann der sein Leben lang gespart hat und sich sein eigenes Heim geschaffen hat dann zwar mehr Netto vom Brutto bekommt, jedoch sich dies zumindest zum Teil durch die höhere Grundsteuer selbst finanziert.
Leistet man sich dann z. B. ein Ticket beim öffentlichen Verkehr oder geht man ins Theater, so wird man auch hier aufgrund des geplanten höheren Umsatzsteuersatzes (Erhöhung von 10 % auf 20 %) deutlich mehr berappen müssen. All diese Produkte befinden sich im Warenkorb der zur Inflationsberechnung herangezogen wird, was bedeutet dass dann mit Verzögerung sich dies auch auf indexgebundene Verträge wie z. B. Mietverträge bzw. Gebühren niederschlägt. So ist z. B. die Wiener Kurzparkzonengebühr an die Verbraucherpreisentwicklung gebunden, womit in letzter Konsequenz entsprechend der Gewichtung im Warenkorb eine Erhöhung der Preise für Theaterkarten sich auch auf den Preis für Wiener Parkscheine auswirkt.
Mit anderen Worten zahlen sich die Steuerzahler alle Entlastungen deren Gegenfinanzierung zu steigenden Preisen von im Warenkorb enthaltenen Produkten führt in Wahrheit zumindest mittelfristig selbst.
Nebenbeibemerkt führt ein höherer Preis bei Theaterkarten, öffentlichen Tarifen usw. mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer geringeren Nachfrage, was bedeutet, dass der bereits heute vom Steuerzahler zu deckende Abgang noch größer ausfallen wird.
Die Steuerentlastung soll laut Regierungsübereinkommen ab Jänner 2016 in Kraft treten, wobei die Regierungsparteien zum Erfolg verdammt sind, da 2015 wichtige Wahlen im Burgenland, der Steiermark, in Oberösterreich und Wien geplant sind und der Slogan mehr Netto vom Brutto Wählerstimmen bringen soll.
Erinnern wir uns kurz nach der Nationalratswahl wurden wir von einer Milliardenlücke überrascht und auch nach der EU-Wahl war Feuer am Dach, weil sich ein Budgetloch abzeichnete. Bedenkt man die durchaus aussichtsreichen Klagen im Zusammenhang mit dem Hypo-Desaster und den Umstand, dass laut dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis "Die EU schon 2010 wusste, dass Griechenland niemals seine Schulden zurückzahlen wird" dann kommt die Steuerentlastungsdebatte "Bauernfängerei" gleich, denn JEDEM Österreicher mit Menschenverstand muss klar sein, dass wir uns eine Steuerentlastung ohne logischerweise späteren größeren Belastungspaket gar nicht leisten können.