Der Fotograf Onur Albayrak aus dem osttürkischen Malatya sollte Hochzeitsfotos machen, die er verweigerte, als er in der Braut ein Kind erblickte. Der wütende Bräutigam beschimpfte den mutigen Fotografen, sodass die Situation eskalierte und der Bräutigam am Ende eine gebrochene Nase einfing.
Screenshot von Facebook
Als die Geschichte bekannt wurde, erhielt Onur Albayrak Tausende Briefe, Botschaften und Anrufe aus dem ganzen Land und einige Anwälte boten ihm an, ihn kostenlos zu vertreten, sollte der Bräutigam klagen.
Während offiziell die Zahl der Kinderbräute in der Türkei 4 % beträgt, schätzt die Opposition, dass rund 1/3 aller Ehen im Land mit einem minderjährigen Partner geschlossen werden. Die große Differenz beruht darauf, dass in die offizielle Statistik nur amtliche Kinderehen eingehen, wobei die meisten Kinderehen von Imanen geschlossen werden und somit in der Statistik nicht aufscheinen. Nicht vorenthalten möchte ich euch den Umstand, dass die staatliche türkische Religionsbehörde Anfang dieses Jahres einen Skandal auslöste, indem sie auf ihrer Internetseite verkündete, dass Mädchen ab neun Jahren nach den Regeln des Islam heiraten dürften.
Nur wenn wir unsere Werte ernst nehmen, können wir erwarten, dass auch Fremde diese akzeptieren, weshalb wir Kinderbräute, Bigamie usw. bei uns nicht tolerieren dürfen, sondern unverhandelbare Prinzipien unserer Gesellschaft wie Frauen- oder Kinderrechte verteidigen müssen. Ich erwarte mir von unserer Regierung, entsprechende Gesetze zu erlassen, damit hier keine im Ausland geschlossenen Kinderehen akzeptiert werden!
Euer
Robert Cvrkal