Die türkische Journalistin Büsra Cebeci sagt: "Das Kopftuch ist.. nur ein Werkzeug, um Frauen zu kontrollieren. Wenn du ein Kopftuch trägst, kannst du nicht öffentlich küssen, Alkohol trinken oder tanzen. Und wenn du es doch tust, wäre die Person, die dich fotografiert und das Foto online teilt, kein Islamist, sondern ein Kemalist."
Man vermag sich schwer vorzustellen, was Frauen in manchen Kulturkreisen durchmachen. Sie werden gezwungen, alte Männer zu heiraten und sich und ihren Körper zu verstecken. Es ist schlimm, dass es solche Fälle auch in Europa gibt, eine Folge unseres Duldungswahns. Dabei sollten wir unterdrückten Frauen lieber helfen. Vergebens warten wir auf den Aufschrei der Linken im Allgemeinen und auf jenen der Feministinnen im Speziellen – warum eigentlich?
Unterdrückten Frauen haben keine Wahl als durch eigene Handlungen auf ihr tristes Schicksal aufmerksam zu machen. Unter dem Hashtag #10YearChallenge posten Frauen in der Türkei derzeit Fotos unter dem Motto: So sah ich früher aus, so sehe ich heute aus:
Screenshot von Twitter
– eine Initiative, die sich zu einen Politikum entwickelt hat. Den Frauen, die diesen Mut aufgebracht haben und sich in Sozialen Medien outen, gebührt unsere Solidarität, unsere Unterstützung. Denn diese werden sie brauchen, zumal sie bedroht und deswegen angefeindet werden. Es gibt sogar einflussreiche Journalistinnen, darunter Mine Kirikkanat, bekannt als weltliche, kemalistische Autorin der Tageszeitung „Cumhuriyet“, die in dieser Aktion eine gezielte Manipultion durch die Gülen-Bewegung – die von der türkischen Regierung als Terrororganisation eingestuft wird – sieht. Was ist nur mit solchen Frauen los? Warum setzen sie Handlungen gegen Frauenrechte und Freiheit? Ich kann es nicht verstehen.
Und, was ich auch nicht nachvollziehen kann, bzw. was ich mich auch frage: Wird Europa weiter schweigen, wenn Erdogan nach den Kurden dann gegen Frauen, die ihr Kopftuch ablegen, vorgeht?!? Wird Merkel gute Miene zum bösen Spiel machen?
Euer
Robert Cvrkal