"Aus dem Gedankenspiel, der Türkei die Größe des Osmanischen Reiches zurückzugeben, wird jetzt sichtbare Politik." Nach der Säuberungs- und Verhaftungswelle ist Erdogan innenpolitisch fast am Ziel, weshalb man sich jetzt verstärkt außenpolitischen Zielen widmen kann.

Screenshot von Youtube

Mit Atatürk, seit dem der sekuläre Staat vorgab, was in den Moscheen gepredigt wurde, hatte die Türkei in den Augen der islamischen Welt ihre Rolle als religiöse Autorität verspielt. Erdogans Re-Islamisierung der türkischen Politik signalisierte jedoch seinen Wunsch, die Gewichte zwischen Politik und Religion wieder zu verschieben. So sollen die Kompetenzen der Muftis erweitern werden und sie in Zukunft Eheschließungen vornehmen können.

Es gibt Pläne für die Gründung einer großen „internationalen“ islamischen Universität, wo auf türkisch, arabisch und englisch der wahre ISLAM unterrichtet werden soll. Erreicht diese Hochschule auch nur annähernd die Glaubwürdigkeit etwa der altehrwürdigen Al-Azhar-Universität in Kairo, wäre damit ein kostbares politisches Einflussmittel für die Türkei über die dort ausgebildeten Imane geschaffen.

In der arabischen Welt werden mögliche Führungsansprüche der Türkei mit Argwohn betrachtet, da man historisch bedingt die Eroberungsgelüste der Türken fürchtet. "In diesem Sinne wird der neue türkische Truppenstützpunkt in Katar von den übrigen arabischen Fürstentümern, die das reiche, aber kleine und dennoch außenpolitisch sehr aktive Emirat als überambitionierten Störenfried sehen, mit Stirnrunzeln betrachtet."

Je mehr es der Türkei gelingt die Leuchte des ISLAM zu werden, desto größer wird auch das Verlangen sich Europa einzuverleiben sprich islamisch zu machen. Wacht doch bitte endlich auf!