Deutschtürken haben gegenüber der Bild-Zeitung ihre Motive offen gelegt warum sie Erdogan gewählt und damit mit ihrer Stimme dafür gesorgt haben, dass Demokratie und Freiheit in der Türkei defacto abgeschafft wurden. Kritiker verfolgt und eingesperrt werden.
Wie begründen die Erdogan-Wähler ihre Wahlentscheidung:
- „Für eine gemeinsame und türkische Türkei. Für eine, die nicht vom Westen kontrolliert wird.“
- „Was ich an Erdogan liebe? Er lässt sich nicht herumschubsen. Nicht von den USA, nicht von Kanzlerin Merkel.“
- „Früher durften Frauen in der Schule kein Kopftuch tragen. Heute dürfen sie das.“
Als Beispiel wie sich so mancher Erdogan-Wähler seine eigene Welt zimmert verweise ich auf die Aussage von Ali Corumlu (36)der sich die Forderung verbietet, dass man sich für ein Land entscheiden muss: „Auch als Erdogan-Wähler kann man Deutschland lieben“.
Kein Auslandstürke konnte mir allerdings bisher erklären wie es unter einen Hut zu bringen sein soll, dass man Erdogan wählt, der die Demokratie und Freiheit in der Türkei abgeschafft hat und sich gleichzeitig zu unseren Werten wie Rede-, Presse- und Meinungsfreiheit bekennen kann.
Dieser Widerspruch für Erdogan Partei zu ergreifen, der die Meinungs-, Presse- und Redefreiheit in der Türkei in Wahrheit abgeschafft hat indem er politische Gegner verfolgen und ins Gefängnis stecken lässt und sich gleichzeitig zu den Prinzipien moderner Demokratien westlicher Prägung zu bekennen ist nicht auflösbar.
Vielmehr zeigt dieser Interessenkonflikt, dass die Integration dieser Gruppe in modernen demokratischen Gesellschaften kläglich gescheitert ist.
So gesehen trifft die Aussage von Gudenus den Nagel auf den Kopf: "Alle, die nun bei der türkischen Präsidentenwahl Recep Tayyip Erdogan gewählt haben, sind in der Türkei ganz klar besser aufgehoben als in Österreich", weil die Stimmen für Erdogan in Wahrheit auch Stimmen gegen unsere Demokratie sind. Und wer gegen unsere Werte, unsere Demokratie, unsere Gesellschaft stimmt kann niemals unser Land und seine Errungenschaften mit dem Herzen lieben.
Euer
Robert Cvrkal