Man kennt das ja: Da ist man eine oder zwei Wochen im Ferienhäuschen und diese süße Katze kommt jeden Tag vorbei. Der Mensch mit einem Herz für Tiere packt sie ein und fährt damit nach Hause. Tun Sie es aber bitte nicht.

Fangen wir einfach einmal mit dem Schock an: Tollwut, Hepatitis, Borreliose, Babesiose, Herzwürmer. All das können verwildert lebende Tiere haben. Zudem ist es gar nicht so einfach, Hunde und Katzen einfach nach Österreich oder Deutschland einzuführen, denn wir haben sehr strenge Einfuhrbestimmungen, vor allem aufgrund von Seuchen. Wenn sie es dennoch in Angriff nehmen, muss das Tier wohl auf jeden Fall auf eigene Kosten in Quarantäne, dazu kommen alle (!) Pflichtimpfungen, die hier zu Lande üblich sind. Man benötigt den EU-Heimtierausweis, den man auch für das eigene Tier braucht, wenn man ins Ausland fährt. Auf einmal ist das ein ziemlicher Batzen Geld. Oder das Tier wird geschmuggelt – aber das ist ohnehin ein Straftatbestand.

Was also tun, wenn man sich in der Ferienanlage oder im Hotel in ein Tierchen verliebt hat? Ganz einfach: Redet mit den Verantwortlichen vor Ort. Natürlich muss man die richtigen Worte wählen. Für viele ist es wohl eine Spinnerei der Urlaubsgäste, wenn man mit dem Tierschutz argumentiert. Ich denke, es ist zielführender, wenn man ein bisschen über das Wohl der Gäste spricht: „Ich fühle mich nicht wohl mit den Tieren." Oder man erwähnt, dass Streunerkatzen ja durchaus auch für den Menschen gefährliche Krankheiten übertragen können.

Örtliche Tierkliniken kennen oftmals zudem die Problemlagen und helfen gerne. Im Grunde genommen ist dem Tierschutz mehr Rechnung getragen, wenn man das Geld, das die Tierchen dann in Österreich oder Deutschland kosten, in eine Kastration investiert. Bezahlt man nur eine Katzenkastration vor Ort, dann ist das eine Katze weniger, die zwei Mal im Jahr Junge bekommt. So kann man tatsächlich aktiv mithelfen, Tierleid zu stoppen. Und das alles für die Kosten einer guten Flasche Wein.

Verzichtet also auf die tierischen Urlaubsmitbringsel, helft vor Ort. Es darf ja auch nicht vergessen werden, dass es auch hierzulande volle Tierheime und genug verwilderte Katzen gibt. Eine Flasche Wein weniger im Urlaub und daheim ab ins Tierheim. Das ist sinnvoller Tierschutz.