Ich habe durchaus Verständnis für Menschen, die sich Rassehunde zulegen. Sie haben Eigenschaften, die man kennt und auch schätzt. Unverständlich wird es für mich dann, wenn die Optik des Tieres entscheidet – oder es sich um ein Statussymbol handelt. Ich habe hier ein paar Tipps, worauf ihr beim Kauf eines Rassehundes achten solltet.
Wenn ich beispielsweise Kinder habe, dann gibt es ja durchaus Rassen, die als Familienhunde gelten. Ziemlich verkehrt wäre es, sich einen Rassehund mit enormen Jagdtrieb zu halten, wenn ich in der Stadt wohne oder einen nicht eingezäunten Garten habe oder ich mich schlichtweg nicht artgerecht mit dem Hund beschäftigen kann und will.
Es ist zum Teil fürchterlich, wie mit den Tieren Geschäfte gemacht werden. Das ist hier schon öfters zur Sprache gekommen. Schlechte Bedingungen und billige Preise, zumeist von „Züchtern" aus dem östlichen Europa, überschwemmen den Markt. Dabei handelt es sich gar nicht um Züchter im Wortsinn, sondern schlichtweg um Vermehrer. Sie verschachern die Hundewelpen vor Ort um 50 Euro, in Österreich wird er dann mit sattem Gewinn um 500 verkauft. Bei einem verantwortungsvollen Züchter in Österreich kosten diese Tiere schnell das Doppelte. Dennoch greifen viele auf die Billigimporte zurück, weil sie denken, damit ein Schnäppchen zu machen. Doch weit gefehlt: Man muss mit hohen Folgekosten rechnen, die Tiere sind oft krank oder weisen Verhaltensauffälligkeiten auf. Abgesehen von der Illegalität.
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Wer denkt, dass man die Züchter nun in „gute Österreicher" und „schlechte Ostblockzüchter" einteilen kann, der irrt. Denn es gibt auch in Österreich „schwarze Schafe" und in der Slowakei verantwortungsvolle Züchter. Und weil es in der heutigen Web 2.0-Zeit einfach ist, sich gut zu präsentieren, habe ich eine Checkliste zusammen gestellt, mit der man erkennt, ob es ein guter oder schlechter Züchter ist:
Welpen dürfen nicht zu jung seinWer euch einen sechs Woche alten Welpen verkaufen will, bricht das Gesetz. Laut Bundestierschutzgesetz darf das Tierchen nicht vor der vollendeten achten Lebenswoche von seiner Mutter getrennt werden, frühestens nach drei Monaten, idealerweise noch später. Die Hunde brauchen einfach die Bindung zum Muttertier.
Gegenseitige InformationZunächst einmal muss der Züchter sie über die Eigenheiten der Rasse aufklären und auch die spezifischen Bedürfnisse näher erläutern. Ein Husky mitten in Wien? Freilich ginge das, aber dann braucht es viel Zeit, um ihm die ausreichende Bewegung zu schenken. Wenn man das schon nicht selber weiß, dann muss sich auch der Züchter informieren, wie viel Zeit sie haben und wie der Hunde gehalten wird. Die Tiere dürfen des Weiteren nicht in Zwingern leben und sie können Hundemama und Welpen auch jederzeit (!) besichtigen, bevor sie sie zu sich holen. Zudem ist ein verantwortungsvoller Hundezüchter auch an euch interessiert, nicht nur am Verkauf.
MedizincheckAchtet auf die Echtheit der Papiere (Impfpass und Chipnummer müssen bei Übergabe vorliegen!) und auf Sauberkeit des Welpenzimmers sowie der Tiere. Sieben von zehn von 200.000 jährlich in den deutschsprachigen Raum importierer Welpen sterben. Ihr solltet auch ein Auge aufs Muttertier haben. Ist sie aggressiv oder ängstlich, überträgt sich das oft auch auf die Welpen.
Achtung bei RassehundenZunächst ist es wichtig, dass der Züchter nicht unzählige Rassen im Angebot hat. Gute spezialisieren sich auf maximal zwei Rassen, lassen die Muttertiere zudem auch nicht jährlich decken. Des Weiteren weisen viele Tiere Krankheiten am Bewegungsapparat auf. Auch hier solltet ihr euch, gegebenenfalls durch Röntgen der Elterntiere, aufklären lassen.
Der österreichische Kynologenverband ÖKV gibt für Welpenvermittlung und Spezialzuchtvereine unter der Telefonnummer 02236/71 06 67 gerne Auskunft.
Nicht vergessen: Wer aus Geiz oder Mitleid billig von schlechten Vermehrern kauft, unterstützt Tierquälerei!