David Olere https://phdn.org/archives/holocaust-history.org/auschwitz/pressac/technique-and-operation/pressac0493.shtml
Bereits 1926 kündigte Adolf Hitler in "Mein Kampf" die Vernichtung der Juden an. Trotzdem oder gerade deshalb übernahm ab 1933 die NSDAP mithilfe von nationalkonservativen Verbündeten die Macht und gab sie bis 1945 nicht mehr her. Bereits am 1. April 1933 setzte die NSDAP Teile ihres 25-Punkte-Programms von 1920 um, in dem veranlasst wurde jüdische Geschäfte zu boykottieren. „Deutsche! Wehrt euch kauft nicht bei Juden“ wurde vor jüdischen Warenhäusern plakatiert. Mit den „Nürnberger Gesetzen“ von 1935 bestimmte das Deutsche Reich wer Jude sei.
Deutschland verfolgte und ermordete systematisch und mit industriellen Methoden über sechs Millionen Juden unter anderem in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern, wie beispielsweise Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor oder Majdanek. In den großen deutschen Vernichtungslagern wurden weit über drei Millionen Juden durch Vergasung in Gaskammern fabrikmäßig ermordet oder massenhaft erschossen. In den Zyklon B-Gaskammern sagten jüdische Mütter zu ihren Kindern, nachdem sie ihre Kinder umarmten, sie mögen schnell und tief einatmen, damit sie nicht lange leiden müssten. An der Rampe von Auschwitz-Birkenau wurden die deportierten Juden selektiert, Familien für immer getrennt. Arbeitsfähige Juden kamen in das Konzentrationslager, alte oder kranke Menschen, Kinder sowie Frauen mit Kleinkindern wurden in der Regel als „arbeitsunfähig“ eingestuft und direkt nach ihrer Ankunft in Auschwitz in den Gaskammern ermordet. Es war die Politik der SS jüdische Häftlinge dazu zu zwingen, beim Massenmord an ihren jüdischen Mitgefangenen mitzuarbeiten. In Auschwitz-Birkenau löste die Bezeichnung „Sonderkommando“ bei erfahrenen Häftlingen Angst und Schrecken aus, da bekannt war, dass dieses Kommando bei „Sonderbehandlungen“, der Tarnbezeichnung für den Massenmord und die restlose Beseitigung der Opfer, eingesetzt wurde.
David Olere https://phdn.org/archives/holocaust-history.org/auschwitz/pressac/technique-and-operation/pressac0493.shtml
Der Gymnasiast Filip Müller aus der Tschechoslowakei und der zwanzigjährige Shlomo Venezia aus Griechenland wurden dem Häftlings-Sonderkommando in den Krematorien und Gaskammern zugeteilt. Als jüdische Zeugen der Massenvernichtung wurden die Mitglieder des Sonderkommandos in der Regel nach wenigen Monaten erschossen. 1944 gab es eine Revolte des Sonderkommandos, die blutig niedergeschlagen wurde, wobei von den 661 eingesetzten Sonderkommando-Häftlingen 451 Mann während des Aufstands ermordet wurden. Von den 2.200 jüdischen Häftlingen der Sonderkommandos überlebten 110 das Kriegsende, in dem sie sich 1945 im Chaos der Lagerauflösung aus ihrer Isolierbaracke ins Männerlager schmuggeln konnten.
Die jüdischen Häftlinge der Sonderkommandos wurden gezwungen ihren jüdischen Mitgefangenen beim Entkleiden in den Umkleideräumen vor der Gaskammer zu helfen, sie zu beruhigen und Gebrechliche in die Gaskammern zu tragen. Im Entkleidungsraum waren an den Wänden nummerierte Kleiderhaken, darunter standen Bänke, auf die sich die Leute beim Ausziehen setzen konnten. Um sie noch mehr zu täuschen, sagten ihnen die Deutschen, sie sollten sich die Nummer gut merken, damit sie ihre Sachen „nach dem Duschen“ besser wiederfinden können. Verlor ein Mitglied des Sonderkommandos während des Entkleidens ein Wort über den bevorstehenden Tod, wurde er bei lebendigem Leibe in die Verbrennungsöfen gesteckt. Einige Mitglieder des Sonderkommandos begingen Selbstmord indem sie sich selbst in die Verbrennungsöfen warfen. Nachdem die Türe zur Gaskammer geschlossen war warf ein SS Mann das Zyklon B in einen Schacht. Der Todeskampf, die Todesschreie, das Weinen, der qualvolle Tod der Menschen dauerte zwischen zehn und zwölf Minuten. Nach weiteren zwanzig Minuten mussten die Sonderkommandos die Toten aus der Gaskammer holen. Die Menschen waren ineinander gekeilt, bei manchen Opfern waren die Augen aus den Höhlen getreten. „Das Gas stieg von unten nach oben und alle wollten Luft haben, selbst wenn sie dafür übereinandersteigen mussten. Das taten sie so lange bis der letzte tot war“, schreibt Shlomo Venezia. Shlomo Venezia und die Männer der Sonderkommandos mussten anschließend die Leichen der Opfer in allen Körperöffnungen auf Wertsachen untersuchen, den Opfern die Goldzähne ziehen, den ermordeten Frauen die Haare schneiden und die Leichen anschließend zu den Verbrennungsöfen zu bringen. Nachdem die Gaskammern leer waren mussten sie von Blut und Exkrementen gereinigt werden um ihn für die nächste Gruppe von selektierten Juden vorzubereiten. In den Entkleidungsräumen mussten sie die verbliebene Habe der Opfer einsammeln und zum Weitertransport vorbereiten. Bei Erschießungsaktionen auf dem Krematoriumsgelände oder im Hinrichtungsraum mussten sie die Opfer ablenken und festhalten. Die jüdischen Sonderkommandos arbeiteten in zwei Schichten, damit die Vernichtung der Juden Tag und Nacht aufrechterhalten werden konnte.
Bei den Ermordungen in den Gaskammern von Lagerinsassen verzichteten die Mörder auf ihre Lüge von der Desinfektion. Filip Müller berichtet von der Ermordung von 600 tschechischen Juden des „Familienlagers“ Auschwitz: “…Aber bevor sie weiterdenken konnten, fuhr Voß schon fort: „Alles wird viel leichter sein, wenn ihr euch schnell auszieht und dann in den Raum nebenan geht. Oder wollt ihr es euren Kindern die letzten Augenblicke unnötig schwermachen?“ Die Menschen hatten jetzt aus dem Mund ihres sich besorgt gebenden Henkers unmissverständlich und unverblümt gehört, was ihnen bevorstand. Viele wandten sich ab, vor Furcht zitternd. Die Stimmen wurden leise und verkrampft, kaum eine Bewegung der Menschen war noch natürlich. Ihre Augen blickten starr mit durchdringender Schärfe, wie hypnotisiert. Eltern nahmen ihre Kinder in die Arme, tödlicher Ernst erfüllte den Raum. Die meisten fingen jetzt an, sich auszuziehen, während einige wenige noch zögerten. Als die Henker das bemerkten, trieben und stießen sie die Leute mit Schlägen und Stößen aus dem Auskleideraum in die Gaskammer, ohne Rücksicht darauf, ob sie ihre Kleider schon abgelegt hatten oder nicht. Wer sich widersetzte, auf den wurde erbarmungslos und brutal eingeschlagen. Die wehrlosen Männer hatten sich um die Frauen und Kinder geschart, um sie vor den Schlägen und vor den Bissen der Hunde zu schützen. Auf der engen Fläche des Auskleideraumes, auf dem die Menschen zusammengedrängt worden waren, kam es jetzt zu einem Chaos. Die Opfer stießen und schoben sich gegenseitig, traten sich auf die Füße, Blut spritzte, SS-Männer schrien und schlugen wild mit Knüppeln, Hunde bellten wütend und bissen um sich. Plötzlich hob eine Stimme zu einem Gesang an, der immer stärker wurde und bald zu einem mächtigen Chor anschwoll. Die Menschen hatten begonnen, die tschechoslowakische Nationalhymne »Kde domov muj« zu singen. Anschließend ertönte das jüdische Lied »Hatikvah«. Auch während dieses Gesangs hörten die SS-Männer nicht roh und brutal auf die Menschen einzuschlagen. Sicher betrachteten sie den Gesang als eine Art letzten Protestes gegen das Schicksal, das sie ihnen zugedacht hatten und vor dem es kein Entrinnen gab.“ Und die "Hatikvah", so Filip Müller, die heutige Nationalhymne des Staates Israel, bedeutete für sie einen Blick in die Zukunft, eine Zukunft freilich, die sie nicht mehr erleben durften.
Ein Teil der Juden wurden nicht in den Gaskammern ermordet sondern in Erschießungsräumen hingerichtet. Filip Müller schildert in seinem Buch „Sonderbehandlung“ die Ermordung einer jungen Mutter und ihrer kleinen Tochter: “Als sie schließlich von einem der SS-Leute in den Erschießungsraum geführt wurde, nahm sie ihr Töchterchen auf den Arm und drückte es zärtlich an die Brust. Dabei vergaß sie sogar, sich von ihrem Mann, der in der Nähe stand, zu verabschieden. Offenbar war sie nur noch von dem Gedanken beherrscht, die Schrecken des unmittelbar bevorstehenden Endes von ihrem Kind fernzuhalten. Sie stand jetzt vor der Hinrichtungswand und presste ihr Kind fest an sich. Die Frau wartete mit geschlossenen Augen ungeduldig auf das Ende, wartete und wartete, dass endlich der tödliche Schuss fiel und sie von diesem qualvollen Leben aus einer ihr feindlichen in eine bessere Welt beförderte. Sie dachte wohl nicht daran, dass sie ihr Kind mit zu Boden reißen und es vielleicht unter sich begraben könnte. Das wollte sie sicher nicht. Aber noch weniger wollte sie offenbar den Mord an ihrem Töchterchen miterleben.“
Viele Auschwitzüberlebende, so auch Shlomo Venezia, wurden nach ihrer Befreiung Bürger des neuen jüdischen Staates Israel. Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat Israel den Krieg. Etwa zwei Millionen Juden kämpften während des 2. Weltkrieges auf der Seite der Alliierten gegen Nazideutschland, während die arabische Welt überwiegend mit Hitler kooperierte. Hitlerdeutschland unterstützte seit Mitte der 1930er Jahre den Kampf der palästinensischen Araber gegen die jüdische Bevölkerung in Palästina. Nach der Gründung der israelischen Armee im Mai 1948 machten Holocaustüberlebende etwa die Hälfte der israelischen Streitkräfte und ein Viertel derer, die im Kampf fielen aus. Etwa 1.170 Holocaustüberlebende fielen im Kampf gegen die arabischen Angreifer. Viele deutsche NS-Schergen der Konzentrationslager konnten mit Hilfe der Katholischen Kirche in befreundete Länder nach Südamerika oder vor allem in den Nahen Osten fliehen, von wo aus sie die Juden nun mit Hilfe ihrer arabischen Freunde weiter bekämpfen konnten.
Viele „Leistungsträger“ des NS-Systems, von Hans Globke, über Reinhard Gehlen, Hanns-Martin Schleyer bis Hans Filbinger, wurden geräuschlos in die Bundesrepublik integriert. Bereits 1945 sollte „endlich der Schlussstrich“ gezogen werden.
Die Achtundsechziger thematisierten die Verbrechen der Väter und waren ihnen doch ähnlicher als sie vorzugeben versuchten. Der SDS verabschiedete einen strikt antizionistischen Kurs und linke Studenten brüllten in Frankfurt den israelischen Botschafter nieder. Am 9. November 1969 führten die linksextremen Tupamaros West-Berlin einen Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus aus und wenig später lassen sich Mitglieder der RAF in jordanischen Ausbildungslagern den Terrorismus gegen Juden und den Westen erklären, über die Hitlerbilder in ihren Unterkünften schweigen die selbsternannten „Friedenskämpfer“ und ihre Anhänger verschämt bis heute. Wenige Jahrzehnte nach den „Nürnberger Gesetzen“ sind es wieder Deutsche die sich berufen fühlen zu wissen wer Jude ist und ob sie sich ein Volk nennen dürfen. Der Holocaust war für sie kein Völkermord, da die Juden kein Volk sind. Für diese Unbelehrbaren war der Holocaust eine Variante von Fremdenfeindlichkeit, sie wollen nicht verstehen, dass jahrhundertelange antijüdische Verfolgungen mit antijüdischen Pogromen und vor allem die Shoah für die Juden in Israel oder in der Diaspora emotionale Bindungen einbrannten wie sie keinem anderen Kollektiv anhaften.
Am 11. Oktober 1998 warnte der linke Schriftsteller Martin Walser in seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche vor einer „Instrumentalisierung des Holocaust“. Walser meinte, die NS-Verbrechen würden dazu missbraucht werden, den Deutschen „weh zu tun“ und um politische Forderungen zu stützen. Laut Walser fühle sich derjenige, der ständig diese Verbrechen thematisiert, den Mitmenschen moralisch überlegen. Martin Walser prägte den Begriff der „Moralkeule“: „Auschwitz dürfe aber nicht zur „Moralkeule“ verkommen, gerade wegen seiner großen Bedeutung“. Das Berliner Holocaust-Mahnmal bezeichnete Walser als die „Monumentalisierung der Schande.“
Die „Instrumentalisierung des Holocaust“ gab es wirklich, aber anders als Walser es meinte: In völliger Verkennung von Auschwitz instrumentalisierte Joschka Fischer die Ermordung von sechs Millionen Juden in dem er 1999 den Bombenkrieg Deutschlands und der NATO gegen Jugoslawien damit begründete. Für Fischer war Auschwitz die vermeintliche Rechtfertigung zum dritten Male im 20. Jahrhundert Serbien zu überfallen und in Schutt und Asche zu legen.
Björn Höcke von der AfD ließ sich im Januar 2017 nicht lumpen und meinte in einer Rede das Holocaustmahnmahl in Berlin sei ein „Denkmal der Schande“, in seiner Rede halluzinierte Björn Höcke weiter: „Wir Deutschen – und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier heute versammelt haben – wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat. (..) Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad! Wir brauchen so dringend wie niemals zuvor diese erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, liebe Freunde. Wir brauchen keinen toten Riten mehr in diesem Land. Wir haben keine Zeit mehr, tote Riten zu exekutieren.“
Für den AfD-Chef Gauland waren die Nazis „nur ein Vogelschiss“ in 1000 Jahren deutscher Geschichte. Auf der anderen Seite hielt die AfD, unter anderem auch Gauland, im letzten Jahr die israelfreundlichsten Reden im Bundestag. Die pro-israelische Haltung der AfD mag instrumentell sein, die antiisraelischen Reden über die "Brutalität der Besatzung" von SPD, Grünen, Linkspartei, CDU und FDP zum letztjährigen Jahrestag Israels sprechen jedenfalls eine eindeutige, nämlich "israelkritische" Sprache. Die Kumpanei der Bundesregierung, inklusive der Linkspartei und der Grünen mit dem Iran, der Israel auslöschen will, mit Hilfe des sogenannten Iran-Deals ist nur ein weiteres Kapitel in der langen antiisraelischen Geschichte nach 1945.
Die Mitglieder der Linkspartei, Paech, Höger und Groth beteiligten sich im Juni 2010 mit Pax Christi und dschihadistischen Schlägertrupps, von der radikalislamischen türkischen Organisation IHH organisiert und finanziert an der „Friedensmission“ gegen Israel der „Mavi Marmara“. Beim Ablegen in Istanbul skandierten die Passagiere des „Friedensschiffes“ Parolen der Hamas, Loblieder auf das islamische Märtyrertum und „Tod allen Juden“.
Im Jahr 2012 unterstützte die „Solidarische Kirche im Rheinland“ den Aufruf zum Kaufverzicht auf Waren aus israelischen Siedlungen, genauer die katholische Pax-Christi-Aktion „Besatzung schmeckt bitter. Die sogenannte BDS-Bewegung, die zum Judenboykott aufruft, hat viele Unterstützer in Deutschland und auch in Österreich. Beispielsweise rief die Bremer Linkspartei, unterstützt mit Protesten vor Supermärkten zum Boykott von Produkten auf, die mit dem Herkunftsland Israel gekennzeichnet sind. Darunter fallen Datteln, Blumen, Trauben, Kräuter, Cherry-Tomaten, Gurken, Paprika, Avocados, Peperoni, und Zitrusfrüchte. Als Begründung gaben die Nachahmer der früheren Judenboykotte die israelische Besetzung des Westjordanlandes, die dortigen jüdischen Siedlungen und die dort geernteten Früchte an. "Deutsche kauft nicht bei Juden" ist nicht der Slogan der BDS-Anhänger, das wäre dann doch zu offensichtlich.
Aber passend dazu steht in der „Kleinen Anfrage im Bundestag“ der Fraktion Bündnis90/Die Grünen Drucksache 17/13339 vom 20.4.2013: „Könnte sie etwa Richtlinien erlassen, wonach Produkte aus israelischen Siedlungen beispielsweise als „Westjordanland (israelische Siedlungen)“ gekennzeichnet werden müssten?“ Eine beinahe identische Anfrage kam am 21.11.2012 von der NPD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern – Drucksache 6/1351.
Im Juli 2010 beriet der Bundestag über einen fraktionsübergreifenden Antrag: "Ereignisse um die Gaza-Flottille aufklären - Lage der Menschen in Gaza verbessern - Nahost-Friedensprozess unterstützen". Der Antrag wurde einstimmig ohne eine einzige Gegenstimme unter großem Beifall angenommen. Hendryk M. Broder schrieb dazu: „So etwas kommt nicht oft vor, selbst altgediente Berichterstatter können sich nicht daran erinnern, wann zuletzt alle Abgeordneten geschlossen einer Meinung waren, auch die Mandatsträger der Linken, die sich nicht einmal untereinander darüber verständigen mögen, ob die DDR ein "Unrechtsstaat" oder nur eine "Diktatur" war. Für einen Moment schwebte der Geist von Kaiser Wilhelm II. im Hohen Haus, der 1914, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, den "Burgfrieden" im Lande verkündete und dabei den berühmt gewordenen Satz sagte: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!"
Es gibt keine Kollektivschuld, aber es gibt juristische Kollektivhaftung und die Bundesrepublik Deutschland ist zweifelsfrei der Rechtsnachfolger des Dritten Reiches. Nach der Lektüre der Ansichten der erwähnten Parteien und Personen scheint die Reeducation der Alliierten, vorsichtig ausgedrückt, nur teilweise gelungen zu sein. Die beschriebenen Ansichten, Aufrufe und Taten erzeugen Fremdscham und Abscheu, von daher gilt nach wie vor der Satz von Bertolt Brecht: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“.
Quellen: Filip Müller - Sonderbehandlung, Shlomo Venezia – Sonderkommando
Zuerst veröffentlicht auf Mission Impossible