Jede Begrifflichkeit wird heute durch die Medien bestimmt. Die sogenannten Eliten geben längst nicht mehr die Thematik vor, sondern sie passen sich nur noch an die medial generierten Begriffe und deren Bedeutungen an. Die Gesellschaft soll dieselben überhaupt nur mehr nachplappern.
Medien und Politik sind Komplizen
Form und begrifflicher Inhalt werden solange zurecht gezimmert, bis die jeweilige Begriffswelt dem Willen und der Vorstellung der meist linken Redaktions-Ideologie entspricht. Vice versa initiiert die Politik durch ihre Verquickung mit den Medien immer wieder gewisse Hypes beim Verbreiten spezieller Themen. Ständig gibt es Versuche, da und dort einen für die Agitatoren nützlichen Bedeutungswandel herbei zu führen.
Philosophie bitte nur mediengerecht
Frühere Taktgeber der redlichen Intellektualität haben ausgedient, sofern sie sich nicht den Medien angedient haben: Philosophen haben heute nur dann eine Chance, wenn sie medientauglich sind. Die reine Klugheit, das rationale Argument, ja selbst der große philosophische Entwurf sind nicht gefragt, wenn sie am Ende nicht auch im Hochglanzmagazin erscheinen können.
Die selbstgerechten Meinungsrichter
Die Deutungshoheit der institutionalisierten Medien hat durch deren eigene und schon viel kritisierte Hybris zwar stark gelitten und sie wurde durch die neuen Medien bereits massiv reduziert. Wir haben es aber dennoch und noch immer mit einer besonderen Phänomenologie des Geistes zu tun: Gewisse allgemeinsprachliche Begriffe haben neue und oft grundlegend veränderte Aufladungen erhalten. Die außerordentlichen politischen Ereignisse der letzten Jahre haben einen fruchtbaren Boden für diese semantischen Volten bereitet.
Der Rechtsstaat ist gefährdet
Das alles ist nicht harmlos und schon gar nicht so einfach hinzunehmen. Wir erleben durch die Mutationen der Begriffe nämlich auch eine Veränderung des Rechtsstaates. Er wird als Fundament der Zivilisation durch die semantischen Metamorphosen sukzessive erodiert und in Frage gestellt. Die Apologie von an sich unrechtmäßigen Handlungen wird durch das ständige Verformen von begrifflichen Inhalten und der anschließenden Verbreitung derselben unermüdlich vorangetrieben und am Schluss steht jeder, der sich strikt an die bestehenden Gesetze hält, als suspekter Geselle da. Anders gesagt: Die gesteuerte Begriffsveränderung endet in einer Perversion.
Bestes Beispiel: Die "Menschlichkeit"
Seit der Migrationskrise wird mit dem Menschlichkeitsbegriff fast nur noch Schindluder getrieben. Er muss nun für alles herhalten, was die Gesetze bricht. Beim Sturm der Grenzen im Herbst 2015 war "Menschlichkeit" die Grundlage für eine sich selbst erteilte und selbstverständlich durch die Medien akklamierte Generalamnestie aller politischen Verantwortlichen. Von den Bundespräsidenten Deutschlands und Österreichs über die Kanzler und Minister beschworen alle die "Menschlichkeit" - statt sich an die Gesetze zu halten. Per "Menschlichkeits-Express" der damals noch vom jetzigen Bundeskanzler Kern geführten ÖBB wurden fast 1 Million Migranten anonym und nicht registriert nach Österreich und Deutschland gebracht.
Die Humanität ist ramponiert
Die Menschlichkeit bekam dadurch einen Hautgout, den sie so schnell nicht mehr los wird. Am Anfang wollten die Bürger das gar nicht so recht wahrhaben und viele stimmten damals in den so süßlich tönenden Chor einer verfälschten Menschlichkeit ein. Und noch immer wird die Humanität als Totschlag-Argument verwendet, um bestimmte Interessen zu bedienen. Mittlerweile haben wir aber die Erkenntnis gewonnen: Wer Menschlichkeit sagt, der will uns vermutlich nur an der Nase herumführen.
Weiteres Beispiel: Die Gleichheit
War früher die "Gleichheit" als Synonym für die Gleichheit vor dem Gesetz gemeint, so will man heute mit Begriffen wie "Gleichheit durch Vielfalt" tendenziöse Strömungen erzeugen, die eine Anpassung der Gesellschaft an die Wünsche und Vorstellungen spezieller Minderheiten erzwingen soll. Gleichheit soll ab nun bedeuten, eine totale Nivellierung von allem zu erreichen.
Alles ist egal
Alles Sexuelle und Soziale muss denselben Stellenwert erhalten. Es darf keine klassische Familie mehr als Leitbild geben, weil alles Familie ist, was irgendwie zusammen lebt oder von sich sagt, man sei Familie. Auch alle Formen der Sexualität sollen gleichwertig sein. Das muss jetzt sogar schon den Schulkindern erklärt und eingetrichtert werden. Das Manko der biologisch gegebenen generativen Unfähigkeit in gleichgeschlechtlichen Beziehungen wird durch die Freigabe der Adoption ausgeglichen und schwupp, alles ist schon wieder ein bisschen gleicher.
Mann? Frau ? Wurst!
Am Ende muss es auch völlig egal sein, ob man eine Frau oder ein Mann ist oder ob man sonst irgendein Geschlecht hat oder sich eines gewählt hat. Geschlechter sind ja angeblich ohnhein nur soziale Konstrukte. Die Gesellschaft huldigt zwar der überall gepushten Diversity, aber gerade in dieser permanenten Huldigung verschwimmt alles zu einem grässlichen Einheitsbrei der völligen Beliebigkeit. Der Begriff der Gleichheit verkommt auf diese Weise zu einem destruktiven Kampfwort, mit dem man dem Individuum die Eigenheiten nimmt und das Eminente genauso zum Verschwinden bringt wie das Fundamentale.
Noch ein Beispiel: Der Anti-Rassismus
Mit dem zunächst wohlklingenden und richtig anmutenden Begriff Anti-Rassismus wird versucht, alle Maßnahmen zu rechtfertigen, die dazu dienen, die jeweils autochthone Bevölkerung zu benachteiligen und ihr Kosten und Mühen abzuverlangen, um für die Massenmigration Ressourcen bereit zu stellen. Wer sich gegen diese Aktivitäten wehrt oder diese kritisiert, läuft schnell Gefahr, als Rassist denunziert zu werden. Unter dem Signum des Anti-Rassismus wird somit alles getan und gerechtfertigt, was der ungehinderten Migration in die Hände spielt.
Breitflächige Pseudorealitäten
Schon diese wenigen hier gezeigten neuen Begriffsverwendungen zeigen auf, wie schnell Totalitarismen aus semantischen Veränderungen entstehen können und wie rasch die Sprache bestimmte Realitäten schafft, die in demokratischer und rechtlicher Hinsicht höchst fragwürdig sind. Weil sie aber über die Medien breitflächig lanciert werden, gelten sie durchaus eine Zeit lang als sogar richtige und korrekte Begriffe.
Der Backlash hat begonnen
Zum Glück gibt es die Neuen Medien. Das Pendel schlägt dort zurück und man zeigt die gesteuerten Begriffsverfälschungen unbarmherzig auf. Wir finden natürlich in den alternativen Medien genauso tendenziöse Strömungen und von bestimmten Interessen geleitete semantische neue Aufladungen von Begriffen, aber für den Hausverstand des Rezipienten ist es unbedingt notwendig, einen Gegenpol zu haben.
Die Synthese muss kommen
Aus dem mittlerweile schon erbitterten Kampf zwischen den institutionalisierten und den Neuen Medien inklusive der Social Media wird gemäß der Trias These-Antithese-Synthese hoffentlich eine bereits heiss ersehnte neue Art der seriösen Meinungsbildung entstehen.
(Zuerst veröffentlicht auf meinem Blog TheDailyFranz.at )