Die in der Öffentlichkiet gern transportierte angebliche dramatische unterschiedliche Bezahlung von Mann und Frau sorgt immer wieder für Aufregung. Dazu sind einige Korrekturen nötig (der Autor bekennt sich übrigens voll zum fairen Ansatz für Frauen und Männer: Gleiche Arbeitsleistung, gleiche Bezahlung.)
Auf der begrifflichen Seite bedarf es in zweierlei Hinsicht eines genauen Umganges mit den betreffenden Daten bzw ihrer Definition:
> Man muß bei den Mann-Frau-Vergleichen auf tatsächlich vergleichbare Untergruppen herunterbrechen, also z. B.: Beschäftigte der gleichen Branche, mit dem gleichen Beruf (einschl. der gleichen Ausbildung), der gleichen Arbeitszeit (Teilzeit vs VollzeiZ), der gleichen beruflichen Erfahrung, vermutlich sogar der gleichen Region.
> Man muss Entlohnung und Verdienst auseinanderhalten. Bei der Entlohnung mit obiger Definitionsgenauigkeit reduziert sich der „Gap“ nach meinen Erfahrungen auf weniger als 5% (im Öff. Dienst nachweislich NULL %). Nach meinem Eindruck aus der aktuellen Diskussion in den Medien (u. befeuert sogar von Statistik Austria) wird in beiden Hinsichten schwer gefehlt, also man vergleicht Verdienste, und das für keineswegs homogen definierte Aggregate.
Politisch gesehen kann man das natürlich argumentieren, so nach dem Motto: „Dass die Frauen weniger verdienen, das ist eine Sauerei“; man müsste dann aber mit staatlichen Maßnahmen (Transfers, oder besser: gute Ausbildung, usw) ausgleichen und bitte ja nicht auf Kosten der Unternehmen: weil es ansonsten negative Folgen für die Einstellungsfreude bzgl. Frauen geben wird.
Man sieht also: mit Plattitüden, mit "klasssenkämpferischen" oder feministische-ideologischen Argumenten und vor allem mit entsprechend umgemünzten Zahlen schadet man der Sache der Frau mehr als man ihr nützt. Gerade in dieser heiklen Debatte ist Objektivität und Genauigkeit die Grundvoraussetzung für faire Bedingungen.