Kinder, Küche, Karriere-Teil 2

Auf meinen Ersttext "Kinder, Küche, Karriere" ist als Reaktion (in der Replik von Georg Sander) gleich eine ganze Keulenbatterie im Einsatz: Reaktionär, Frauenverächter, Chauvi und so fort. Ja freilich, so kann man unter der Etikette "Antwort auf..." jeden Text, der einem nicht gefällt, niedermachen. Man streut unter der Ankündigung von Argumenten einfach ideologische Ressentiments ein und erklärt den andern offen oder versteckt zum Bösen. Irgendwas wird schon picken bleiben. Alte Methode im Diskurs zwischen Links und Rechts, vorwiegend von Linksideologen entwickelt und auch ständig angewandt. Seis drum. Man kann aber auch differenziert über eine Meinung nachdenken und ich will dazu nochmals anregen: Es geht in meinem oben so heftig kritisierten Text nicht um einen Wunsch nach Frauenunterdrückung oder um Retro-Politik. Das zu unterstellen ist absurd und zeugt von absichtsvoller Missinterpretation. Es geht mir vielmehr darum, zu hinterfragen, ob das Motto "Frau muss Beruf" wirklich dogmatisch gelten soll und ob da in diesem Motto nicht eine inhärente Schlechterstellung der Frau drin steckt. Muss Frau wirklich Beruf? Ist alles andere Äbäh und altertümlich und abhängig machend und knechtend? Sind "Nur-Hausfrauen-und Mütter" heute Frauen zweiter Klasse? Und teilzeitbeschäftigte Mütter im Vergleich zu Vollzeit-Karrierefrauen in der ersten Klasse die B-Schicht? Oder ist hier eine üble, von den Frauen selbst initiierte Diskriminierung ins Leben gerufen worden, in der die Leidtragenden eigentlich und am Ende die sind, die dem Motto "Frau muss Beruf" unreflektiert folgen? Darüber ist nachzudenken. Und zwar nicht nur von den Frauen, sondern auch in selbem Maße von den Männern. Und natürlich von der Politik.

Viele dzt. laufende Debatten haben mit diesen Fragen zu tun: Das kürzlich heftig diskutierte Social Egg Freezing, ein unerfüllter Kinderwunsch und dessen Bewältigung im mittleren Alter, die Einsamkeit in den späten Jahren, aber auch die verlassene Ehefrau Mitte 50, wenn der Mann sich eine jüngere nimmt und natürlich die Arbeitslosigkeit der "älteren" Frau. Wichtig ist grundsätzlich, die Wahlfreiheit zu haben. Jeder und jede soll die Lebensform wählen, die ihm/ihr als die beste erscheint. Dazu ist es nötig, sich Gedanken zu machen und nicht blindlings irgend einem Motto zu folgen, nur damit man "in" und modern ist. Der Feminismus in seiner hardcore-Form trägt dazu bei, dass die Fragen des Lebens nicht objektiv und pragmatisch angegangen werden, sondern immer unter der ideologisch-kämpferischen Flagge eines Sturmlaufs durch die Institutionen. Dazu gehören völlig falsch gebrachte Argumente wie die Mär vom geringeren Einkommen der Frau oder die Geschichte von der Knechtschaft, welche durch das Muttersein oder das "Daheimsein wegen der Kinder" auslöst. Wir sollten eine reifere Ebene der Diskussion anstreben und niemandem mit Verve vorschreiben, wie er/sie zu leben hat. Wir sollten aber auch den Mut und die Reife haben, die verschiedenen Argumentarien ruhig und zuhörend durchzudenken. Nur dann kann die Entscheidung für ein gelingendes Leben fallen. Und natürlich muss die Politik zuallererst die Rahmenbedingungen verbessern oder überhaupt schaffen. Dazu gehört die massive Steuerbegünstigung für Familien wie etwa in Frankreich und andererseits auch die Verbesserung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten für berufstätige Mütter. Mit indoktrinierender Ideologie und sturen Bashings kommen wir da nicht weiter.

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fischundfleisch

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r.schoaf

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fishfan

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