Erst kürzlich in einem Interview wurde ich wieder einmal gefragt, wie ich es sehe: Blogger und Geld. Blogger und Unternehmen. Blogger und - ganz schlimm - Produkte.
Ich habe es aus einem Grund satt diese Frage zu beantworten:
Man kann sie jedem/jeder MedienvertreteterIn stellen, aber es scheint bei BloggerInnen Usus zu sein. Nein, die Frage, ob man sich nicht korrumpieren lasse, kann man nur BloggerInnen stellen... Da steige ich voll auf die Bremse, denn es kann doch wohl nur eine Sache des Charakters und nicht der medialen Zugehörigkeit sein.
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Danke!
Ich könnte hier und jetzt mindestens fünf JournalistInnen beim Namen aufzählen, die ungenierte Anforderungen an PR-Agenturen stellen - Beauty-Produkte "müssen" zweimal geschickt werden (nachher tauchen sie wohlweislich auf eBay & Co auf ...), mir wurden, als ich für einen Kunden gearbeitet habe der Deal angeboten "Produkt gegen Artikel". Designer, die mir ihr Leid klagen, dass sie in Magazine kommen, wenn sie ein (nicht gerade low budget) Ballkleid herschenken müssen, um ein Editorial zu bekommen, gehören zu einer wiederkehrenden Klage, die ich seit Jahren kenne.
Komischerweise halten sich aber Klagen über Blogger in diesem Bezug eher in der Minderheit. Warum unterstellt man ihnen dann per se "Anfütterungen" fast schon Lemming-artig ausgeliefert zu sein? Es gibt JournalistInnen, die BloggerInnen sind. Es gibt BloggerInnen, die wie Unternehmen agieren und sich von Produkt gegen Artikel schon lange nicht mehr beeindrucken lassen. Das Spektrum der hier agierenden Personen ist groß, doch der Nimbus der "Unehrlichkeit" schwebt nur über der Blogger-Branche.
Das Fingerzeigen in der Medienbranche ist nichts neues. Das fängt bei Vorwürfen an seine Auflagenzahlen zu fälschen an, hört aber selten beim Vorwurf der Bestechlichkeit auf. Das scheint doch zu "common sense" zu sein, um hier auch nur ein Wort darüber zu verlieren.