Derzeit scheint sich alles um Burn-out, Burnout oder Burn out zu drehen. Ja, besonders Zeitschriften mit roter Umrandung haben das Thema aufgegriffen und servieren gestresste Hausfrauen, überforderte Schüler und natürlich noch mehr gestresste Manager in schwarz-weiß hochkontrastigen Fotos, die ihren Beruf einfach nicht mehr in der turbokapitalistischen Gesellschaft ausüben können.
Es ist ganz schön "in" sich mit Burn out diagnostizieren zu lassen, denn es beschreibt eine überdimensionierte Leistungsbereitschaft, die in der industrialisierten Welt verlangt wird. Wo ist jetzt der Unterschied zur Depression?
Der laienhaften Auffassung nach "befällt" einem eine Depression wie Grippe. Das ist keine besondere Leistung. Ein Burn out hingegen schon. Da hat man sich, wie der Name schon sagt, geradezu selbst aufgegeben. Für die Gesellschaft, für die Firma, für die Familie, was auch immer. Also hat man was getan, damit man krank wird.
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Diese Argumentation klingt banal, schlummert aber in so vielen Köpfen und mittlerweile rutscht die Diagnose auch jedem Psychiater oder Therapeuten so leicht über den Kugelschreiber, als wäre es ein Schnupfen, den man sich eingefangen hat. Die Depression wird darunter versteckt, denn Depression ist bäh und wenn man schon ein Jahr Pause machen muss, dann bitte doch deswegen, weil man sich vom letzten Chef bis auf den letzten Tropfen ausquetschen hat lassen. Das gefällt dann vielleicht dem nächsten mehr.
In unserer turbokapitalistischen Weltsicht sind schließlich auch Krankheiten einem Leistungsspektrum zuzuordnen.