"Es muss das ganze Jahr über lustig sein." – Sara Brandauer interviewt Marianne Mendt

Einleitung der Redaktion:

Wir wollen auf unserer Plattform Schreibtalenten die Möglichkeit geben, mit bekannten Menschen aus dem öffentlichen Leben Interviews zu führen. Schon vor einigen Monaten ist uns Sara Brandauer (Bild) aufgefallen. Sie veröffentlicht unter einem Pseudonym herausragende Texte. Unter welchem Pseudonym, das dürfen wir Euch nicht verraten, weil Sara, die Politikwissenschaften studiert hat, manchmal sehr Persönliches von sich preisgibt.

Die Salzburgerin war als freie Journalistin immer wieder bei Bezirksblättern tätig. "Hauptberuflich arbeite ich in der Autobranche und versuche, mit viel Kreativität und Begeisterung, meinen Job täglich gut zu machen. Mein Ziele für die Zukunft sind: meine Leidenschaft für Wörter zu perfektionieren und immer mehr Menschen mit meinen Texten glücklich zu machen", sagt Sara über sich selbst.

Für f+f sprach Sara Brandauer mit Marianne Mendt über den Song Contest, die Fastenzeit und Meinungsfreiheit:

Die Fastenzeit ist für viele Anlass auf etwas zu verzichten, verzichten Sie auf irgendwas?

Mendt: Nein, ich bin absolut kein Vertreter von solchen Dingen, die auf eine bestimmte Zeit begrenzt sind. Ich verzichte schon hin und wieder natürlich auf etwas. Aber alles zu keinem vorgegebenen Zeitpunkt. Ich mag daher die Fastenzeit nicht, so wie ich den Fasching auch nicht mag. Für mich muss es das ganze Jahr über lustig sein.

Hat die Fastenzeit vielleicht etwas „Scheinheiliges" für Sie?

Mendt: Scheinheilig ist für mich das falsche Wort, ich finde es einfach übertrieben.

Sie haben 1971 Österreich beim Eurovision Songcontest vertreten. Heuer findet der ESC in Wien statt, Fluch oder Segen für uns?

Mendt: Na wenn, dann ein Segen! Ich glaube, dass es interessant ist, auch wenn es viel Geld kostet, aber es wird hoffentlich auch viel bringen. Da profitieren wir alle davon. Österreich wird durch diese Show wieder Thema in vielen Medien sein und somit seinem Namen "Land der Musik" mehr als gerecht.

Wenn Sie den Eurovision-Songcontest als tolle Sache beschreiben, sehen Sie sich diesen auch bestimmt an. Sind sie live dabei?

Mendt: Wahrscheinlich nicht. Aber wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich mir das Spektakel sicher ansehen – im Fernsehen. In den vergangenen Jahren hab ich mich immer dafür interessiert, weil wenn man mal selbst dabei gewesen ist, sieht man das ja mit ganz anderen Augen. Jeden habe ich natürlich nicht gesehen, aber informiert habe ich mich immer.

Das heißt, Sie haben letztes Jahr mit Conchita Wurst mitgefiebert?

Mendt: Klar hab ich das gesehen und mich sehr gefreut! Zwei oder drei Wochen vor dem Songcontest habe ich sie noch bei einer Talkshow getroffen und ihr alles Gute gewünscht. Aber ich hätte ja Conchita schon mit "That's what I am" zum ESC geschickt, weil ich ich so von ihr überzeugt war und es natürlich immer noch bin.

Was hat Conchita Wurst für Sie so Besonderes?

Mendt: Sie singt sehr gut, ist eine besonders g'scheite Perosn und ihre Auftritte haben auch eine Botschaft. Dadurch fällt sie aus dem klassischen Schema, und der Erfolg gibt ihr auch Recht. Einer Karriere, ich würde sogar sagen einer Weltkarriere, steht nichts im Weg.

Ein zurzeit sehr aktuelles und viel diskutiertes Thema ist die Meinungsfreiheit, vor allem in Medien. Wo hört für Sie Meinungsfreiheit auf oder hat diese gar keine Grenzen?

Mendt: Die Medien - egal ob Print oder TV - sind für uns Künstler wichtig. Und die Meinungsfreiheit ist für uns alle wichtig, nicht nur für die Medien. Nur wenn es unter die Gürtellinie geht, man privates, meist erfundenes, veröffentlicht, nur um eine gute Story zu haben, hat das für mich nichts mit Journalismus bzw. mit Meinungsfreiheit zu tun. Da bin ich dagegen.

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