Sie haben mich groß gezogen. Sie haben mich erzogen. Sie haben mich aufwachsen sehen. Sie haben mir gesagt was richtig und was falsch ist. Sie haben mir ihre Werte vermittelt. Und ich habe es mit mir passieren lassen. Es hat mir nichts ausgemacht.

Als mein größtes, wichtiges Ziel "endlich erwachsen werden" wurde, veränderte sich dieser Zustand schlagartig. Ich war dagegen. Einfach nicht ihrer Meinung. Fuhren sie aufs Land, fuhr ich in die Stadt. Besuchten sie das Meer, wurde ich zum Bergfex. Fanden sie die Beatles gut, fand ich sie abartig. Es war mir egal was sie davon hielten, es war mir wichtig nicht ihre Ansichten zu teilen. Ich habe mich gesträubt gegen alles und vor allem gegen sie. Sie waren peinlich. Sie waren uncool. Ich habe begonnen mir meine eigenen Ansichten anzueignen, mir mein eigenes Bild zu machen und die unterschiedlichsten Dinge selbst zu definieren.

Heute bin ihr Spiegelbild. Auch wenn man es mir nicht ansieht sind wir verwandt. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich, dass es nie anders war. In diesen turbulenten politischen Zeiten wird mir bewusst, wie gleich wir sind. Wir wollen dasselbe, wir haben dieselben Werte und wir interpretieren Sachverhalte sehr ähnlich. Uns ist so vieles nicht egal. Wir stehen auf für eine gerechte und freie Gesellschaft. Wir stellen uns den unzähligen Diskussionen über die Bundespräsidentenwahl. Wir erkennen die Zeichen. Wir wissen wie wichtig diese Wahl für die politische Landschaft sein wird, nicht nur für Österreich, für ganz Europa. Diese Wahl wird die Weichen für die Zukunft stellen. Damit die Menschen erkennen was wichtig ist im Leben und für was es sich zu kämpfen lohnt - ist es notwendig, dass sich jeder einzelne die Werte seiner Kindheit wieder vor Augen hält. Das sind nur einige Stichwörter die in meiner Kindheit oft Thema waren: Teilen, Dankbarkeit, Unbeschwertheit, Gelassenheit, Freundlichkeit und Fröhlichkeit. Die individuelle politische Meinung ist schlussendlich keine Frage des Alters, des Geschlechts oder der Religion. Es ist eine Frage der Einstellung. Wir können nicht jedem erklären, dass alle gleich sind, dass es nur miteinander gehen kann und, dass wir unseren zukünftigen Generationen einen vernünftigen Lebensraum bieten wollen. Es stört uns aber nicht. Wir handeln. Wir reden. Wir brauchen keine Neuwahlen. Wir brauchen eine politische Führung mit Weitblick und Offenheit.

3
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Grubo84

Grubo84 bewertete diesen Eintrag 12.05.2016 21:03:38

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 11.05.2016 23:01:16

Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 11.05.2016 18:51:25

1 Kommentare

Mehr von MarieGrün